Im Sudan, insbesondere in der Hauptstadt Khartoum, gibt es seit einiger Zeit regelmäßige Demonstrationen, welche von Aufstandsbekämpfungseinheiten der Reaktion angegriffen und zerstreut werden. Grund sind Streichungen von Subventionen für Kraftstoff, was zu einer Preisteigerung um 30 Prozent und Preissteigerungen auch in anderen Bereichen, wie Medikamenten, führte. Diese Proteste führten nun zu einem dreitägigem Streik.

Im Jahr 2013 wurden Proteste die sich ebenfalls gegen eine Kürzung der Subventionen für Kraftstoffe durch ein Massaker blutig niedergeschlagen. Dutzende wurden ermordet, hunderte in Kerker geworfen.

Der jetzige Streik wurde auch von der Harakat Al-Sha'abi Li-Tahrir Al-Sudan-Al-Shamal‎ (etwa: Volksbefreiungsbewegung Sudan Nord)unterstützt, die in den Bundesstaaten an-Nil al-azraq (Blauer Nil) und Dschanub Kurdufan (Süd-Kurdufan) bewaffnet kämpft.

Im Anschluss an den Streik, der weite Teile des Landes erfasste, gab es viele Verhaftungen. Die Proteste hielten jedoch an. Sie richten sich nicht mehr nur gegen die Preissteigerungen, sondern fordern ein Ende der Verhaftungswelle und stellen sich gegen die allgegenwärtige Korruption. Ein Ende von Präsident Omer al-Bashir wird gefordert.

Die Situation im Sudan spitzt sich zu.Hunderttausende sind auf der Flucht. Der japanische Imperialismus schickte jüngst 350 sogenannte "Friedenstruppen", d.h. Besatzungssoldaten. Die Yankees verlangen ein Embargo. Der Widerstand ist da: Im November wurden drei UNO-Mitarbeiter, darunter zwei aus Nepal, verschleppt.

Auch der deutsche Imperialismus engagiert sich im Sudan. Seit 1955 (mit Namenswechsel zu Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbit (GIZ) im Jahr 2014. Im geteilten Sudan laufen 15 Projekte mit einem Volumen von knapp 125 Millionen Euro. Knapp 117 Millionen davon, weit über 90 Prozent, zahlt das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung. Zu dem Maßnahmen zählt auch die Stärkung des Repressionsapparats des alten maroden Staats. Dabei wurden u.a. hunderte Funker ausgebildet und in nahezu allen Bezirken des LAndes Polizeistationen mit Funktechnik ausgestattet. Eben dieser vom deutschen Imperialismus ausgebildeten und ausgerüstet Polizei stehen nun die Proteste gegenüber.