Zehntausende Demonstranten gingen gestern erneut in Gaza auf die Straßen und zu den Grenzzäunen. In einer zielgerichteten und kalkulierten Provokation, die nichts mit dem „Trottel Trump“, dafür aber umso mehr mit den Interessen des Yankee Imperialismus in Westasien zu tun hat, wurde gestern die neue US-Botschaft in Jerusalem eingeweiht, am 70. Jahrestag der Gründung Israels. In Demos dagegen ermordeten israelische Soldaten 59 Menschen und verletzen 2800.
Erneut hat es in Gaza heftig geknallt und so wird es auch heute weitergehen. Mit dem Schritt die US-Botschaft nach Jerusalem zu legen und der zugehörigen Presseerklärung des Weißen Hauses, Jerusalem jetzt auch als Hauptstadt Israels anzuerkennen, hat der Yankee Imperialismus erneut den Hass der Völker der Welt auf sich geschürt. Jerusalem ist besetztes und umkämpftes Gebiet. Die Stadt wurde von Israel im 6-Tage-Krieg angegriffen, besetzt und 1980 annektiert. Eine Annexion, die so offensichtlich internationales Recht verstoßen hat, das kein anderes Land, wie sonst, Israel zur Seite gesprungen ist. Im Gegenteil: Im Wissen, dass es dann noch heftiger knallt, verabschiedeten einige Imperialisten UN-Resolutionen (z.B. dass es keine Botschaften in Jerusalem geben wird), andere distanzierten sich öffentlich.
Der Yankee Imperialismus bricht dies jetzt mit Kalkül. Zum einen, sind ihm die Menschenleben der Palästinenser herzlich gleich, zum anderen muss er seine Position in Westasien stärken. Der US Imperialismus hat im sogenannten Erweiterten Nahen Osten zunehmend die Initiative abgeben müssen und es funktioniert nicht, einfach noch größere Mengen an Truppen in die Region zu schicken. Der russische Imperialismus ist bereits vor Ort. Yankee Truppen können nicht einfach in Syrien einmarschieren, ohne das dies zu einer direkten Konfrontation mit dem russischen Imperialismus führt, welcher nach wie vor eine atomare Supermacht ist. Deswegen hat die Rolle Israels in der Region wieder an Bedeutung gewonnen. Die erst vor Tagen durchgeführten Militärschläge Israels auf syrische und iranische Ziele bezeugen das.
Protest vor neuer Botschaft
Das der Yankee Imperialismus seine Botschaft nach Jerusalem legt, seine eigens erlassenen UN-Resolutionen bricht und die chauvinistische, menschenverachtende und völkerrechtswidrige Siedlungspolitik Israels anerkennt ist Teil davon, politisch die Initiative zurückzubekommen. Nicht umsonst auch das historische Datum der Aktion: Am 70. Jahrestag der Gründung Israels.
Das heißt im Gegenzug natürlich auch: Einen Tag vor dem Jahrestag der Nakba, deren 70. Jahrestag heute ist. Und während des Yankee Imperialismus mit seinen Provokationen den gerechtfertigten Hass der Menschen weiter anfacht, liegt Israel bereits im Hinterhalt und wartet darauf, das sich kämpferische Jugendliche entlang der Grenze zeigen um sie aus weiter Ferne zu erschießen. Was ist es anderes als Völkermord, wenn man zwei Millionen Menschen auf einem Gebiet von wenigen hundert Quadratkilometer ohne Strom, Wasser und Arbeit einsperrt und sie durch Scharfschützen erschießt, wenn sie sich auch nur der Grenze nähren? Das ist die Realität in Gaza, wo gestern erneut 59 Menschen, darunter mindestens sechs Minderjährige und ein Kleinkind, während Demos von Israelischen Soldaten ermordet wurden. 2800 Demonstranten wurden darüber hinaus verletzt. Auch heute wird es mit Sicherheit wider Verletzte und Tote in Palästina geben. Aber wenn man nichts mehr zu verlieren hat außer seinen Ketten, wenn die Imperialisten im Kampf untereinander und gegen die Völker der Welt ganze Landstriche in Schutt und Asche legen, was bleibt dann noch, außer zu kämpfen?