Raghubar Das, der Chief Minister (Regierungschef) Jharkhands, Mitglied von Modis BJP (Indische Volkspartei) erklärt bei der Werbeshow für eine Versammlung für Investoren, dass es in Jharkhand keine „Maoisten“ gibt – womit er wohl Mitglieder der Kommunistischen Partei Indiens (maoistisch) meint. Er behauptet auch, dass es lediglich in einigen isolierten Ecken des Bundesstaates ein paar Schläger gibt und mit diesen Kriminellen dementsprechend verfahren wird. Ebenso soll es in den letzten 20 Monaten keine großen Vorfälle gegeben haben.

Jetzt stellt sich die Frage, ob diese Person gegenüber den potentiellen Investoren einfach eiskalt lügt, oder jemand in seinem Stab vergessen hat, ihn selbst über die Vorfälle, über die in den bürgerlichen Zeitungen berichtet wird, zu unterrichten. Ebenso merkwürdig ist dann die zusätzliche Beorderung von drei Polizeibataillonen nach Jharkhand.
Um Belege dafür zu finden, dass es sehr wohl Aktivitäten der von der KPI(m) geführten Volksbefreiungsguerrillaarmee (PLGA) gibt, reicht es aus, einmal „Jharkhand“ in die Suche einzugeben:

Im Juni gab es in Jharkhand mindestens ein Gefecht sowie eine Serie von Brandanschlägen auf Baufahrzeuge sowie das Haus zweier Bullen.
Im Zeitraum vom Januar bis Mai diesen Jahres wurden mindestens 35 Fahrzeuge mehr in Brand gesteckt.
Im April gab es in Jharkhand eine Serie von 50 Explosionen.
Laut Statistiken der Reaktion ist Jharkhand mit 21 (von 24 insgesamt) betroffenen Distrikten der am meisten von "linksextremistischer Gewalt" betroffene nach Bihar.

Um diese Realitätsverzerrungen auch in Zukunft ins rechte Licht zu rücken ein paar weitere Aktionen der Genossen in Indien:

Am 20. August wurde in Dantewada in Chhattisgarh eine Bahnlinie beschädigt, woraufhin ein Zug mit zwei Zugmaschinen und 14 Waggons voller Waren entgleisten.

Am 22. August explodierte in Sukma, ebenso in Chhattisgarh, ein IED (improvisierter Sprengsatz), der einen Bullen der CRPF(Central Reserve Police Force) verletzte. Bei einer Suchoperation von Spezialeinheiten der Polizei gab es danach ein Gefecht, bei dem angeblich ein Mitglied der PLGA getötet wurde.

In Khammam, Telangana, wurden am 22. August mehrere Poster der KPI(m) entdeckt, auf dem sie
die Zerstörung von Saatgut auf Feldern der Einheimischen durch das Forstamt verurteilen.

Am 16. August behauptete die Polizei, in Chandameta in Chhattisgarh einen „Maoisten“ erschossen zu haben. Der ermordete Jugendliche war aber weder Mitglied der KPI(m) noch der Anführer der Miliz des Dorfes, er befand sich seit Mai 2015 in einer Gerichtsverhandlung für einen angeblichen Anschlag auf einen Krankenwagen. Sein Anwalt fragt, wie jemand, der Gerichtsverhandlungen beiwohnt als Maoist gebrandmarkt und von der Polizei ermordet werden kann.