Innerhalb von drei Tagen sind durch den Einsatz von Pfefferspray zwei Menschen in Hamburg und Hannover gestorben. Wer ein paar linke Demonstrationen besucht hat, der kennt den Giftstoff zur Genüge. Häufig fangen die Bullen ohne Vorwarnung an mit Pfefferspray auf Demonstranten loszusprühen. Nun sind kürzlich in Norddeutschland nach Reizgasangriffen der Bullen zwei Menschen gestorben.

Am 21.08.2018 wurde ein 57 Jahre alten Mann in die psychiatrische Abteilung in der Asklepios-Klinik Hamburg-Harburg gebracht und sollte dort einem Richter vorgeführt werden, welcher über die weitere Unterbringung des Mannes entscheiden sollte. Der Mann wehrte sie gegen diese Aktion, in dem er sich in seinem Zimmer verbarrikadierte und sich mit den Fußleisten des Zimmers bewaffnete. Daraufhin wurde von den Mitarbeitern der Station die Bullen gerufen. Die Bullen brachen die Tür zum Zimmer auf, versprühten Pfefferspray und fixierten den Mann am Boden. Mitarbeiter der Station wollten ihm ein Beruhigungsmittel spritzen, doch der Mann wehrte sich weiter. Daraufhin wurde er auf dem Boden fixiert. Er verlor das Bewusstsein und starb.
Der Leichnam liegt nun im Institut für Rechtsmedizin und soll dort obduziert werden. Die Klinik hält einen Zusammenhang zwischen dem Tod und dem in den Muskel gespritzten Beruhigungsmittel für äußerst unwahrscheinlich. Insbesondere wegen des kurzen Zeitraums zwischen Medikamentengabe und dem plötzlichen Herzstillstand. Die Bullen prüfen nun ob ein „strafrechtlich relevantes Verhalten“ der Beamten oder eine Vorerkrankung des Mannes ursächlich für seinen Tod gewesen ist.

Dreitage zuvor, am 19.08.2018, haben Bullen einen 39 Jahre alten Mann mit Pfefferspray besprüht. Er soll mehrere Fahrzeuge, darunter auch der Einsatzwagen der Bullen, beschädigt haben. Des weiteren soll der Mann die Bullen mit einer Eisenstange und Steinen angegriffen haben. Die Bullen setzten Pfefferspray gegen ihn ein, weil sie vermutetet, dass sich der Mann unter Einfluss von Drogen befunden habe. Der Mann starb im Krankenhaus. Die Obduktion ergab, dass er unter einer Herzkrankheit litt. Ein toxikologisches Gutachten steht noch aus.

2009 starben in Deutschland drei Menschen an den Folgen von Pfefferspray-Einsetzen. Zwei von ihnen stand unter Drogen, der Dritte war psychisch krank und hatte ein Beruhigungsmittel gespritzt bekommen. Die Wechselwirkung von Pfefferspray und Drogen wie Kokain kann den Kreislauf überfordern und diesen zum Erliegen bringen. Bei einer Wechselwrikung mit Psychopharmaka kann Reizgas tödlich sein.