Was tun, wenn unklar ist ob das eigene Geld morgen noch etwas Wert ist und die Lebensmittel knapp oder überteuert sind? Die Antwort auf diese Frage hat vergangenes Wochenende das venezolanische Volk in der Praxis gezeigt. In einer kollektiven, landesweiten Aktion beschlagnahmten zehntausende Menschen den Inhalt ganzer Supermärkte.

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Venezuela wird seit über einem Jahr von einer heftigen ökonomischen und politischen Krise geprägt. Die Situation für die breiten Volksmassen in dem Land mit den weltweit größten Erdölreserven, die bereits vor der Krise nicht gut war, ist seit dieser auf dramatische Art schlimmer geworden. Der Gürtel soll enger und enger geschnallt werden, wenn es nach den Interessen der Herrschenden geht. Der Widerstand dagegen wird von der revisionistischen Regierung mit massivster Gewalt beantwortet.

Auch aktuell kommt es in Venezuela erneut zu großen Spannungen: Unilateraler Rausschmiss aus der Mercosur, (temporäre) Schließung der Grenze zu Kolumbien, Schlägereien im Parlament inklusive Vermittlung vom Papst - alles in einem Monat – verdeutlichen die ökonomisch und politisch instabile Situation im Land. Die Erklärung Maduros am 12. Dezember die 100 Bolivarnote (ca. 0,04€ ) nach 72 Stunden für ungültig zu erklären, brachte für das Fass erneut zum überlaufen. Sie ist der meißtbenutzte und höchst dotierte Schein im Land, in dem nicht viele ein Bankkonto haben.

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Die Unsicherheit, ob das eigene Geld morgen überhaupt noch gültig ist, geschweige denn ob es von Geschäften noch angenommen wird, haben dazu geführt, dass das Volk vergangenes Wochenende die Sache selbst in die Hand nahm. Im ganzen Land wurden Supermärkte aufgebrochen und leer geräumt. Verschiedenen Berichten zufolge traf dies insbesondere chinesische Unternehmen. Unter dem Deckmantel "sozialistischer Zusammenarbeit" versucht der chinesische Imperialismus seit langem seinen Einfluss in Venezuela weiter und weiter auszudehnen. Kein Wunder also, dass sich der Hass auch und besonders gegen Ausdrücke des imperialistischen Einflusses in Venezuela richtet. Die Angriffe waren so massiv, dass sie die chinesische Regierung zu einer Stellungnahme genötigt sah.

 

Venezuela Plündern chinesischer Imperialismus