Die Mapuche-Gemeinschaft Antonio Calbún, etwa 600km südlich der Hauptstadt, wurde am 28. Mai von zwei Polizeieinheiten attackiert. Die Mapuche-Gemeinschaft verteidigte sich mit Steinen.


Ein Zeuge berichtete: „Wir arbeiteten gerade auf den Feldern, als die Polizei die Gemeinschaft betrat. Ohne überhaupt mit uns zu sprechen, haben sie um sich geschossen und viele von uns verletzt. Zwei Lamgenes (Mapu für Brüder) wurden durch Kugeln verletzt. Einer am Auge, der andere am Kopf“, so Millayray, ein Mitglied der Autonomen Gemeinschaft Antonio Calbún.

In der Vergangenheit gab es bereits mehrere Angriffe auf die Gemeinschaft Antonio Calbún. Der letzte Angriff soll sich laut bürgerlichen Medien am Anfang diesen Jahres ereignet haben. Weil der Großgrundbesitzer Jorge Offtester Chifferly sich das Land auf dem die Gemeinschaft lebt aneignen will, fing er einen Rechtsstreit mit der Gemeinschaft an. Der alte Staat steht natürlich hinter den Großgrundbesitzern. Jorge Offtester Chifferly war es auch, der am 28. Mai die Bullen rief. Aber Angriffe der Großgrundbesitzer und Reaktion erleiden nicht nur die Gemeinschaft Antonio Calbún. Allgemein werden Mapuche immer wieder von der Reaktion angegriffen. Die Großgrundbesitzer, Bourgeoisie und Imperailisten gingen immer gegen sie vor, um sich ihr Land und die sich darauf befindenden natürlichen Ressourcen anzueignen. Dazu greifen sie auch gerne auf Lumpen zurück, welche gegen Bezahlung die Mapuche angreifen. Zwischen 1879 und 1884 versuchte der alte Staat bei der Rückeroberung der Wüste die Mapuche zu unterwerfen und sie zu assimilieren. Sie wurden zu Zehntausenden zurückgedrängt oder getötet. Unter den Faschisten (1973 – 1990) wurden sie weiter, in kleine Reservate, zurückgedrängt. Heute haben sie gerade mal noch sieben Prozent ihres ursprünglichen Gebiets. Auch wenn den Mapuche formaljuristisch deutlich mehr Land zusteht und der alte Staat sich 2009 sich dazu bereit erklärt hat das Land an die Mapuche zurückzugeben, ist dies bloß Augenwischerei. Die Herrschenden beuten ihr Land aus indem sie u.a. Wälder abholzen oder Staudauämme darauf bauen. Doch die Mapuche rebellieren dagegen, denn sie können ihr Land nur erkämpfen – die Herrschenden werden es ihnen nicht einfach schenken.