Das haitianische Volk leidet seit Monaten unter einer großen Wirtschaftskrise, die ihre ohnehin schon schlechte ökonomische Lage immens verschlimmert. Hinzu kommen immer mehr Ernteausfälle, bedingt durch immer trockeneres und wärmeres Klima.
Der laufende Generalstreik hat das gesamte öffentliche Leben zum erliegen gebracht. Die meisten Geschäfte, Schulen und Behörden bleiben seit Wochen geschlossen und wichtige Straßen sind blockiert. Begleitet wird der Generalstreik von heftigen Kämpfen gegen die reaktionären Sicherheitskräfte und Lakaien der Imperialisten. Die Reaktion hat durch den Einsatz von scharfer Munition bisher mindestens vier Personen ermordet.
In der Hauptstadt Port au Prince werden immer wieder Barrikaden errichtet und angezündet und die Polizeikräfte direkt angegriffen. Außerdem gibt es immer wieder Umverteilungsaktionen und Angriffe auf Banken und Konzerne und Plünderungen von Geldautomaten. Nach der Erstürmungdes Polizeihauptquartiers wurden Sogar das Mobiliar und das Metalldach entfernt und der Komplex, sowie der Fuhrpark in Brand gesetzt. Ein Protestierender sagte zu der Nachrichtenagentur AFP: „Die Leute nehmen alles was sie können, um ihre Häuser auszubessern, weil sie davon genervt sind, dass sie nass werden wenn es regnet.“
#Haiti Protest started with a bang, literally, early this morning when Cite Soleil protesters attacked, looted and set fire to the UDMO security forces headquarters. This was the scene. Video by @VOAKreyol Yves Manuel pic.twitter.com/9d20pbL5F3
— Sandra Lemaire (@SandraDVOA) 27. September 2019
Im Laufe der Kämpfe wurde auch ein zentrales Gerichtsgebäude mit sämtlichen Akten in Brand gesetzt.
#Haiti Petit Gôave, Courthouse is on fire along with all the court case files. Video @VOAKreyol Innocente Desgranges pic.twitter.com/Op6qZVXUOt
— Sandra Lemaire (@SandraDVOA) 27. September 2019
Letzte Woche umstellten hunderte Demonstranten das Parlament in der Hauptstadt Port au Prince um eine Abstimmung zu verhindern. Im Zuge dessen feuerte ein Senator mit einer Handfeuerwaffe in die Menge und verletzte zwei Personen schwer, darunter auch ein Journalist der im Gesicht getroffen wurde.