Trotz recht weniger offizieller COVID19-Fallzahlen steigt die Todesrate in Ecuador stark an.
Nach Berichten der BBC und der peruanischen Tageszeitung „El Comercio“ sind in der ecuadorianischen Provinz Guayas, mehr als 6.700 Menschen in nur 15 Tagen gestorben.Normalerweise sind es nur 1.000 Personen in dem gleichen Zeitraum. Dieser rasante Anstieg ist so alarmierend, dass er selbst von staatlicher Seite bestätigt wurde. Bisher gibt es in ganz Ecuador lediglich 6.855 registrierte COVID19-Fälle und 1.035 sind nach offiziellen Angaben bisher an dem Virus gestorben. Guayas ist die einwohnerreichste und am stärksten vom Virus betroffene Region in Ecuador, mehr als 70% aller gemeldeten Fälle wurden dort registriert. Allerdings wird die Dunkelziffer bei weitem höher liegen, was allein schon die Masse an Todesfällen zeigt. Diese Differenz ist auch einfach zu erklären, es wird nicht getestet, oder die Menschen haben erst gar keinen Zugang zum Gesundheitssystem. Die tausenden Toten finden sich nicht in der Bourgeoisie, es sind Arbeiter und Bauern. Durch die vielen infizierten wird die sowieso schon schlechte Versorgung von anderen Kranken noch schlechter, weshalb auch immer mehr Menschen an anderen heilbaren Krankheiten sterben.
Bereits Ende März waren die Beerdigungsunternehmen in Guayaquil, der Hauptstadt der Region dermaßen überlastet, dass die Leichen buchstäblich auf der Straße lagen. Die Toten konnten nicht mehr abgeholt werden, so dass den Angehörigen nichts anderes übrig blieb als die Verstorbenen nach einer Gewissen Zeit nach draußen zu bringen. Medienberichten zufolge lagen einige Leichen länger als zwei Wochen auf der Straße bevor sie abgeholt wurden.Verwesende Körper stellen natürlich noch ein weiteres Gesundheitsproblem dar und verdeutlichen die Tragweite der Situation.
Wer hier in Wirklichkeit tötet ist nicht der Coronavirus sondern der bürokratische Kapitalismus, die Imperialisten und ihre Lakaien. Auch wenn der Coronavirus gefährlich ist als andere Grippekrankheiten und es auch bei bester Gesundheitsversorgung einige Tote geben würde, ist das was in Ecuador und überall anders in Lateinamerika passiert nichts anderes als Völkermord.