Der indische Premierminister, Narendra Modi, hat per Dekret den Sonderstatus der muslimischen Region Kashmir im indischen Staat aufgehoben.

 

Sowohl Indien als auch Pakistan erheben seit 1947 Anspruch auf die Region Kashmir, was bis heute zwei Kriege zur Folge hatte. Der zum indische Bundesstaat Jammu und Kashmir gehört zu dieser Region und beheimatet ca. 13 Mio Einwohner. Bis zum 05. August 2019 hatte Jammu und Kashmir eine Sonderstellung mit weitreichender innerer Autonomie, welche in der indischen Verfassung verankert war. Dieser Artikel wurde nun per Dekret gestrichen und der Bundesstaat soll in zwei Unionsterritorien geteilt werden, welche direkt der Zentralregierung unterstehen. Zuvor durften nur Kashmiris in der Region dauerhaft leben, Häuser bauen oder Land kaufen. In anderen Teilen des indischen Staates sind Muslime eine unterdrückte Minderheit und werden regelmäßig zu Opfern von Folter und Genoziden und auch in Jamu und Kashmir selbst verübt der indische Staat immer wieder Verbrechen an der muslimischen Mehrheitsbevölkerung. Trotz formeller Autonomie ist Jammu und Kashmir Teil einer unterdrückten Nation und faktisch seit dem Einmarsch indischer Truppen vor 62 Jahren besetzt, weshalb es mehrere Organisationen gibt, welche für ein unabhängiges Kashmir kämpfen. Erst im Februar diesen Jahres wurden mindestens 40 Polizisten bei einem Angriff durch Rebellen in der Region getötet.

 

Schon am Wochenende verschob die indische Regierung ein Truppenkontingent von mehr als 10.000 Soldaten nach Jamu und Kashmir, setzte lokale Politiker unter Hausarrest und verhängte Ausgangssperren. Die pakistanische Regierung lies daraufhin heute verkünden, dass sie alles „notwendige“ tun werde um das kashmirische Volk zu verteidigen.

Kashmirkonflikt