Am 16. August hielten verschiedene fortschrittliche Organisationen in Chile eine gemeinsame Pressekonferenz ab um den Kampf der Politischen Gefangenen der Mapuche zu unterstützen und deren Forderungen und die aktuelle Situation der Kämpfe zu diskutieren. Unter ihnen waren auch verschiedenen Beteiligte und Aktivisten, welche selbst Ziel von Repression sind.

Political Prisoners Mapuche Angol 2020

Politische Gefangene im Hungerstreik im Gefängnis Angol

Während die aktuelle Situation im Kampf der Politischen Gefangenen der Mapuche, die 9% der Gesamtbevölkerung in Chile ausmachen, sich etwas entspannt, weil die Regierung auf einige der Forderungen der teilweise seit mehr als 100 Tagen streikenden 26 Gefangenen eingeht, bleibt die zentrale Forderung der Hungerstreikenden bisher unerfüllt: Die Anwendung des Übereinkommens 169 der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO), welches den indigenen Völkern die Wahrung ihrer Brauchtümer zuspricht.

Das Panel unter dem Titel "Wir sind Kämpfer, keine Terroristen", welches aus dem Anwalt Nicolás Toro, der Anwältin María Rivera, der Anwältin, Aktivistin und Familienangehörigin eines der Politischen Gefangenen, Daniela Sierra, so wie der Koordination 18. Oktober für die Freiheit der Politischen Gefangenen und der Organisation zur Unterstürzung der Mapuche Politischen Gefangenen Wewaiñ bestand, diskutierte in einer, vorletzten Sonntag ins Netz gestreamten, Debatte wie die chilenische Regierung, obwohl es internationales Recht ist und im Rahmen der existierenden Gesetzgebung in Chile anwendbar ist, damit weitermacht die Rechte die durch ILO-C169 festgelegt werden zu verletzen.

Einige derjenigen, die an dem Panel teilgenommen haben, sind in der Vergangenheit oder auch aktuell selbst das Ziel von Repression. Unter ihnen ist auch Daniela Sierra: Die Anwältin und Verteidigerin der Mapuche wurde am 27. Juli, dem Tag als die Mapuche Gemeinden und Familien sieben Bezirke in Malleco besetzen, festgenommen worden, weil sie angeblich mehrere Polizisten verletzt und bedroht haben soll und dazu aufgerufen habe, den Kampf der streikenden Mapuche zu unterstützen. Sierra ist selbst Partnerin eines der Politischen Gefangenen der Mapuche, Victor Llanquileo Pilquiman, der zu 21. Jahren verurteilt wurde, und Mutter einer weniger als einen Monat alten Tochter, wodurch die willkürlichen Anschuldigungen und dreitägige Inhaftierung durch den chilenischen Staat auch ein Angriff auf die Gesundheit ihres Kindes ist.

Festnahme Daniela Sierra

Festnahme von der Anwältin D. Sierra


Zwei Ereignisse von großer Tragweite haben diese Woche in Brasilien stattgefunden. Zum einen wurde, genau eine Woche nach dem 25. Jahrestag der Schlacht von Santa Elina, das Land von Nossa Senhora (die Reste vom ehemalig Santa Elian Anwesens, genau dort, wo sie vor 25. Jahren vertrieben wurden) durch ein massives Kontingent von Bauern unter der Führung der Liga der Armen Bauern von Rondonia und dem Westlichen Amazonien wider besetzt. Dies ist nichts anderes als eine wagemutige Kampfansage an den alten Staat, welcher vor all den Jahren dachte, er hätte einfaches Spiel die Bauern vom Land zu vertreiben und ich bereits damals irrte. Der Heldenmut und die Kampfbereitschaft jener die, insbesondere auf diese Art und Weise, 25 Jahre des Klassenkampfes später das Land zurückerobern, sollte der Regierung ernsthafte Bedenken geben, ob die Gegenwehr beim nächsten Mal nicht noch stärken ausfallen wird. Die ersten Militärpolizisten die hingeschickt wurden um die Bauern zu terrorisieren wurden bereits mit eingezogenen Schwänzen nachhause geschickt. Eine Übersetzung der ursprünglichen Nachricht findet sich hier.

Widerbesetzung Santa Elina am 25. Jahrestag

Bild von der Widerbesetzung des Landes 25. Jahrestag

Das andere größere Ereignis ist der Angriff auf die fortschrittliche Zeitung A Nova Democracia deren Büros letzte Woche durch eine Person kompromittiert wurden, die sich als Techniker eines Internet Service Providers ausgab. Der Eindringling durchtrennte alle Telefon- und Internetverbindungen in den zentralen Redaktionsräumen der Zeitung bevor er sich entfernte. Es ist nicht das erste mal, dass diese Nachrichtenblatt wegen seinem klaren Klassenstandpunkt in das Fadenkreuz gerät: Bereits vor Monaten hat ein Individuum über zwei Wochenlang die Büros von AND observiert mit dem Ziel Wissen über die täglichen Abläufe der Zeitung zu erlangen. Auf DVD ist auch die Übersetzung der ursprünglichen Nachricht veröffentlicht worden. Diese findet sich hier.