Im folgenden Dokumentieren wir die Übersetzung des auf A Nova Democracia erschienen Artikels ein Genossen über seine Teilnahme an der 200. Jahr Feier. Alle Zitate sind selbst übersetzt.
Chronik: Karl Marx 200-jähriges Jubiläum
„Ein Wort kann ein Land verjüngen, ein Wort kann ein Land beschämen. Hier verändert die Idee die Materie. Marx ist ein Wort, das besagt, dass es eine proletarische Revolution und Diktatur des Proletariats geben muss. Ist das nicht der Fall eines Wortes das verjüngt?“
Vorsitzender Mao
Marx – ein großes Wort! Internationalismus – ein weiteres großes Wort! Unzertrennlich: Wer Marx sagt, sagt Internationalismus, wer Internationalismus sagt, sagt Marx. Die Arbeiter der ganzen Welt erkennen sich selbst als eine Klasse. Die Arbeiter der ganzen Welt handeln als eine Klasse. Das bedeutet Kraft, denn geteilt sind wir schwach, vereint sind wir unbesiegbar.
Marx sagt in seiner Eröffnungsbotschaft der Internationalen Arbeiter Assoziation:
„Die vorherige Erfahrung lehrt uns, dass brüderliche Verbindungen zwischen den Arbeitern verschiedener Länder notwendig sind, um sich gegenseitig in allen Kämpfen für die Befreiung zu unterstützen, und das Vergesslichkeit hiervon mit der gemeinsamen Niederlage der getrennten Kämpfe bestraft werden wird.”.
Das ist die Wahrheit die strahlt. Und diese, als solche, besitzt Gültigkeit und zwar in Fleisch und Blut.
Die Feier die in Bremen, Deutschland, am vergangenen 30.6. aus Anlass des 200. Jahres von Karl Marx stattfand, bei der ich das Privileg hatte teilzunehmen, zeigt die Konkretisierung und Kraft der Lehre die von ihm und Engels an zweiter Stelle begründet wurde und die von anderen Giganten des Denken und Handels weitergeführt wurde. In einem Gebirge gibt es immer das, was zuerst entstand, als Folge gewaltiger Kataklysmen in den Tiefen des Planeten. Jahrhunderte sozialer Kataklysmen, Klassenkämpfe, Kriege und Rebellionen schufen die Arbeiterklasse, und aus dem Herzen dieser Klasse erwuchs der Berg Karl Marx.
Karl Marx ist kein alter Mann in dünnen Pantoffeln und Pyjamas oder ein hübsches Bild an der Wand. Er ist ein 200-jähriger Jugendlicher, der enthusiastisch verkündet, dass Lohnsklaverei - Kapitalismus - nicht ewig dauern wird. Mehr als das: Er verkündet, dass Unterdrückung ungerecht, beschämend ist; und das die Rebellion gerecht und ehrenhaft ist. Klar Marx, der Begründer des Marxismus lehrt uns zu denken und lehrt uns zu handeln. Karl Marx ist ein Jugendlicher von 200 Jahren, der sich in der Blüte seines Lebens befindet, lebendig in jedem unserer Köpfe und unserer Herzen. In zweihunderttausend Jahren wird es vielleicht immer noch so sein.
Ich entdecke auf der Feier einen Genossen aus Schweden, der die Kämpfe der brasilianischen Bauern grüßt. Ein Genosse aus Finnland erzählt uns über die enorme kommunistische Tradition in seinem Land. Seine Augen sind tief Blau, was bei uns selten ist, aber die Funken die darin sprühen verraten seine äußere Gelassenheit. In der Art eines jungen Militanten aus Hamburg erkenne ich einen Genossen aus Rio de Janeiro wieder. Die Sprachweise eines Genossen aus der Türkei versetzt mich zu Treffen in entlegenen Teilen Brasiliens. Als ein Genosse aus Chile seinen ausgezeichneten Rap präsentiert, singen junge Deutsche und Österreicher enthusiastisch in Kastellan mit. Großartig!
Ich sehe Jugendliche und Veteranen, die ihr ganzes leben der Revolution gewidmet haben, Seite an Seite. Die Delegierten, Vertreter der Kämpfe ihrer Länder, sind keine Akademiker, machen keine kalten, komplizierten Erklärungen über das Volk im Allgemeinen, etc. etc. Sie sind Arbeiter, junge Leute aus den ärmsten Schichten, Migranten oder Nachkommen von Migranten. Viele von ihnen kennen die Ketten, sie sind frei vom Mystizismus den die Reformisten uns verkünden, dass es möglich sei, die Revolution wie einen Tanz zu machen. Es stimmt, die Revolution ist in gewissem Sinne ein Tanz, denn es ist ein frohes Ereignis wenn die Unterdrückten aufstehen. In diesem Tanz wird der Rhythmus jedoch von Kanonen und Bajonetten bestimmt.
Im Spaß sage ich zu den deutschen Genossen, das ich drei Worte in Ihrer Sprache gelernt habe, die sehr kompliziert für uns ist: Imperialismus, Revisionismus, Kommunismus [A.d.Ü.: im Original auch auf Deutsch]. Wir alle lachten. Aber wir haben de-facto in diesen drei Worten etwas wichtiges zusammengefasst: Den Imperialismus und Revisionismus bekämpfend werden wir den Kommunismus erreichen. Oder etwa nicht? Der Kommunismus ist schließlich nicht etwas, das mit billiger Diplomatie oder falschen Revolutionen, die es nur auf dem Papier gibt, erbaut wird. Philosophie wird aus der Not geboren und so ist auch mit dem Kommunismus. Die Schwierigkeiten und Zusammenstöße sind die Eigenschaft der sich bewegenden Materie weswegen diese auf eine höhere Ebene springt. Von der Empfängnis bis zum letzten Atemzug wird der Lebensprozess nicht ohne Blut gemacht. Der Sertanejo Riobaldo [A.d.Ü.: literarische Figur] hatte bereits verstanden: Das Leben ist sehr gefährlich. Trotzdem, hindert das einen jeden Tag aus dem Bett aufzustehen? Nein. Ebenso wenig können Gefahren dazu führen, dass wir den Kampf aufgeben, denn das wäre so absurd wie das Leben aufzugeben.
Wir kehren zurück nach Brasilien, dankbar für die Solidarität und Gastfreundschaft – wir wurden von den Genossen behandelt mit der gleichen Sorgfalt, mit der die Bauern ihre Besucher empfangen – und noch überzeugter, dass wir den richtigen Weg beschreiten,, denn es ist der einzige, der von dem Stern erleuchtet wird, der unsere Ideologie ist. Wir kehren zurück in ein Land, wo die Polizei täglich die Kinder des Volkes in den Favelas ermordet und wo auf dem Land die Großgrundbesitzer das Land rauben und ungestraft morden. Ein Land das vom Kolonialismus und Imperialismus verwüstet ist. Doch unser Gepäck ist voller Hoffnung. Wir tragen darin ein lang bekanntes Geheimnis: Nichts davon ist ewig! Die Weltrevolution ist wie ein endloses Stalingrad, in dem sich neue und neue und neue und neue und neue und neue Generationen aus dem Schutt erheben werden um weiter zu kämpfen. Ja, ihr Herren Bourgeois, zittert. Die Revolution ist da und schreitet voran sie zu stürzen. Marx hat recht.
Proletarier aller Länder, vereinigt euch!
Hamburg, 3.7.2018