Mehr noch als in den Vorjahren war die diesjährige kämpferische 8. März Mobilisierung der Revolutionäre überall auf der Welt geprägt von einer verstärkten Koordination. So gab es unter anderem einen gemeinsames Flugblatt und Poster, dass von Organisationen aus Österreich, Deutschland, Norwegen, Peru und Finnland unterzeichnet wurde und Resultat wichtiger Diskussionen der Revolutionäre in Europa war (Übersetzungen davon sind Englisch, Deutsch, Portugiesisch, Dänisch, Finnisch und Spanisch veröffentlicht wurden). Um einen ersten vorläufigen Überblick über den Umfang an Aktionen zu geben, die Genossen entweder in Vorbereitung für den 8. März oder am Tag selbst durchgeführt haben, werden wir im Folgenden einige der Aktionen zusammenfassen, die zu diesem Anlass in den letzten Tagen durchgeführt wurden. Wir sind uns im klaren, dass mit Sicherheit noch weitere (und tiefergehende) Berichte aus unterschiedlichen Ländern veröffentlicht werden.
In Dänemark haben Genossen – in Mitten des Kampfes für die Schaffung einer eigenen Organisation im Land – das internationale Flugblatt übersetzt, studiert und seinen Inhalt in die Tat umgesetzt und es in Kopenhagen großflächig verteilt. Neben Flugblattaktionen wurde eine Reihe von Wandmalungen im südwestlichen Teil der Stadt angebracht und Dazibaos in proletarischen Vierteln angebracht.
Genau wie die Genossen in Dänemark haben die Genossen von Punalippu in Finnland den Slogan “Proletarischer Feminismus für den Kommunismus” in ihrer Agitation und Propaganda aufgegriffen und ihr beispielsweise in den Straßen von Finnlands zweitgrößter Stadt Tampere an die Wände gemalt. Zusätzlich wurde eine Wandmalung angebracht um am 8. März auf die Straßen zu mobilisieren, eine Übersetzung des internationalen Flugblatts ins Finnische angefertigt und Poster zu der Kampagne aufgehängt.
In Schweden haben die Genossen den Slogan “Für eine klassenbewusste Linie in der Frauenbewegung” erhoben und mit einem kämpferischen Kontingent in der Demonstration in Stockholm teilgenommen, wo zwischen Ein- und Zweitausend Menschen zusammenkamen. Unter lautstarkem Rufen von Slogans wie “Frauenkampf – Klassenkampf” nahm eine starke Anzahl an Genossen mit Hammer und Sichel Fahnen an der Demo teil
In Norwegen wurde eine Kampagne von bisher unvergleichbarer Dimension mit einer Unzahl von Aktionen, Artikeln und Dokumenten entwickelt. In Vorbereitung der Kampagne publizierte Tjen Folket Media eine Artikelreihe in der eine Vielzahl revolutionärer Führerinnen porträtiert wurden, u.a. Jiang Qing, Nadezjda Krupskaja, Clara Zetkin und Edith Lagos. Darüber hinaus kam es zu einem Angriff auf das Haus der konservativen Partei durch proletarische Feministen in der deren Haltung zur Abtreibung denunziert wurde und die mit Hammer und Sichel unterzeichnet wurde. Am 8. selbst gab es Demos und Kundgebungen in Oslo, Bergen, Trondheim und Kristiansand wo bereits im Vorfeld Flugblätter, Poster sowie Sticker als Mobilisierung für die Aktionen in den jeweiligen Städten verteilt wurden.
Nachdem französische Genossen Anfang März die Schaffung einer Organisation verkündeten, die als Grundlage für die Entwicklung der proletarisch feministischen Bewegung in ihrem Land dient und einen Aufruf anlässlich des 8. März veröffentliche, sind Militante der (maoistischen) Kommunistischen Partei Frankreichs in der Nacht zum 8. zur Tat geschritten: In Lons-le-Saunier entglasten sie einen Autohändler, setzen Reifen in Brand, malten Slogans die den Besitzer als “Sexisten, Dieb und Volksfeind” denunzieren und ließen Flugblätter sowie eine gemalte “PCM” Unterschrift zusammen mit einem Hammer und Sichel zurück.
Aus den Vereinigten Staaten gibt es bereits Berichte von den Genossen aus Austin und Los Angeles zu den Aktionen in ihren jeweiligen Städten. Nach einer Mobilisierung in denen eigene Kunst geschaffen und Poster aufgehangen wurden, nahm sich am 8. März ein kämpferisches Kontingent von proletarischen Feministen die Straßen Austins. Unter dem Banner “Entfesselt die Wut der Frauen!” und mit den Slogans “Der Platz der Frau ist im Kampf! Proletarier aller Länder vereinigt euch!” und “Arbeiterfrauen, macht ihnen die Hölle heiß! Die Rebellion ist gerechtfertigt!” marschierte die Demo durch die 7th Street, als die von den Bullen gestoppt und angegriffen wurde. Auch in Los Angeles ging ein maskiertes Kontingent von von Revolutionären auf die Straße. Aus vollem Halse wurden Slogans wie “Mishandelnde Schweine verdienen zu sterben! Frauen tragen die Hälfte des Himmels!”gerufen und ein Theaterstück vorgeführt, dass die lokale Politikerclique für ihre Zusammenarbeit mit den großen Immobilienhaien denunzierte.
Türkische Genossinnen der “Lila-Rot Kollektive” nahmen mit ihren eigenen Blöcken an den Demonstrationen in Nürnberg, Deutschland, und Lüttich, Belgien, teil. Das Auftreten der revolutionären türkischen Frauen unter der Führung dieser revolutionären Kollektive mit eigenen Transparenten, Fahnen und kämpferischer Haltung stellt einen großen Sprung in der Entwicklung des Kampfes in Europa da. Aus der Türkei selbst wurde unter anderem bisher unveröffentlichte Aufnahmen der Tikko Kombattantin Çiğdem (die im April 2017 zur Märtyrerin wurde) wie sie im Namen des Frauenparteikomitees am 8. März 2016 eine Rede hält.
In Mexiko nahmen Genossen an zwei Demos teil: Am Morgen des 8. März folgten Arbeiter im Erziehungswesen dem Aufruf der Sektion XXII der Gewerkschaft SNTE-CNTE um ihrem Protest gegen die „Bildungsreform“ die ihnen von der Regierung Peña Nieto aufgebürgt wird zu form zu geben und diesen Protest mit den Forderungen nach mehr Rechten für arbeitende Frauen in Verbindung zu bringen. Am Abend nahmen sich Aktivistinnen verschiedener Organisationen die Straßen in einer weiteren Demonstration innerhalb welcher die Genossinnen der MFP mit roten Fahnen auftraten, für die Neudemokratische Revolution agitierten und Parolen gegen das Patriarchat riefen – und so auch zu einer Veranstaltung über die historische Bedeutung des 8. März mobilisierten.
In Österreich hat die Kampagne zum 8. März dazu gedient, die bestehenden Roten Frauenkomitees zu stärken und zu entwickeln und die Arbeit auch auf andere Teile des Landes auszuweiten. In Linz und Wien nahmen Rote Frauenkomitees an den Demonstrationen teil und waren – insbesondere in Linz – in der Lage eine führende Rolle zu übernehmen. Die erfolgreichen Demos fanden nach einer starken Mobilisierungskampagne statt, in der rote Frauen aus ganz Österreich sich in der Verteilung von Postern, Flugblättern und Wandzeitungen zur Politisierung, Mobilisierung und Organisierung proletarischer Frauen beteiligten. Durch die erfolgreiche 8. März Kampagne konnte die Grundlage für die weitere Entwicklung der Arbeit in der Steiermark, in Tirol, in Wien und in Oberösterreich weiter ausgebaut werden.
In Deutschland wurden hunderte Poster und Flugblätter mit dem Text der internationalen Stellungnahme als Teil der internationalen Kampagne verteilt. Wie in publizierten Artikeln auf DVD ersichtlich, hat auch eine Reihe von Gratifikationen in unterschiedlichen Städten stattgefunden um zu Demos in den jeweiligen Städten zu mobilisieren. Ein tiefergehender Bericht über die Aktivitäten in der BRD wird in den kommenden Tagen publiziert werden.
Nach Berichten der Genossen von El Pueblo, fand in Santiago, Chile, eine große Demo mit mehr als 300.000 Teilnehmern statt. Für diese Demo wurde eine Welle von Massenmobilisierung sowohl national als auch international entwickelt, in der die Forderungen der Frauen des Volkes erhoben wurden und zur Verteidigung ihrer Errungenschaften mobilisiert wurde. Schablonen wurden an Busstationen angebracht und in Mitten der Demonstration wurde eine große Barrikade in Brand gesteckt.
Die Front für die Verteidigung der Kämpfe des Volkes in Ecuador publizierte zu diesem 8. März einen Aufruf, der mit den Slogans „Es lebe der Tag der arbeitenden Frauen – unterdrückt, aber bewusst und revolutionär!“, Nein zum bürgerlichen Feminismus“ und „Es lebe die Volksfrauenbewegung“ unterzeichnet wurde, so wie ein Poster der Volksfrauenbewegung in Ecuador. In ihrer Stellungnahme denunzieren sie, dass eine Mehrheit der Gewalt gegen Frauen in Ecuador auf dem Land ausgeübt wird und das alle 84 Stunden eine Frau im Land ermordet wird und rufen dazu auf den Klassenkampf zu intensivieren.
In Italien hat die MFPR ihren Aufruf zum 8. März verteilt und auch als Videobotschaft veröffentlicht. In verschiedenen Städten, wie bspw. Palermo, wurde der Aufruf von Aktivistinnen befolgt, die die Fahne der MFPR in den Demonstrationen trug. Zusätzlichen wurden Banner zur Mobilisierung für den 8. März aufgehangen.
Die kanadischen Genossen fingen mit der Vorbereitung für den 8. März bereits früh im Jahr an: Im Februar diskutierten die Genossen dort auf einer Konferenz die Frage des proletarischen Feminismus, was zu der Ausarbeitung eines Dokuments führte, in dem Position der kanadischen Genossen in dieser Frage umrissen wird. Zusätzlich wurde auch ein Mobivideo - was auch die Kämpfe der revolutionären Frauen überall auf der Welt einfängt - über die Webseite der Iskra veröffentlicht. Am 8. März selbst kam ein großen Kontingent von Aktivisten und Massen für einen Kundgebung zusammen, die einen bedeutenden und kämpferischen Ausdruck hatte.
Die MFP in Brasilien hat eine Reihe von Aktionen im Land im Rahmen einer lebhaften Kampagne für den 8. März, zu dem eine besondere Broschüre herausgegeben wurde und auf dem Blog der MFP veröffentlicht wurde, welcher in den letzten Wochen einen zunehmenden Strom von Nachrichten publizierte. Herausragend sind besonders die Aktionen der MFP in Minas Gerais, wo die MFP am 8. März eine Demo organisierte um das Verbrechen von Vale in Brumadinho zu denunzieren und hierfür auch mit einer großflächigen Wandmalung mobilisierte.