Die weltweiten Börsen erlebten heute einen historischen Ausverkauf. Kurse fallen so stark wie seit Jahren nicht mehr. Der DAX brach im frühen Handel um mehr als 10 Prozent ein, rutschte teilweise unter 18.500 Punkte. Es ist bereits der dritte tiefschwarze Handelstag in Folge.
Damit rutscht der DAX unter die 200-Tage-Linie und das ist in der Regel ein Anzeichen, dass sich auch die langfristigen Perspektiven am deutschen Aktienmarkt eingetrübt haben.
Papiere die zuletzt erfolgreich liefen, wie Rheinmetall, MTU Aero Engines, Hensoldt und Renk brechen zeitweise prozentual zweistellig ein. Aktien von Deutsche Bank und Commerzbank rutschten um über acht Prozent nach unten.
Die deutsche Wirtschaft seht im dritte Rezessionsjahr in Folge und die gegenwärtige Entwicklung verstärkt diese Krise nochmals.
Die „Experten“ der Deutschen Bank meinen: "In der kurzen Frist wird sich die neue Bundesregierung schwertun, den unmittelbaren Handelsschock abzufedern."
In Japan rutschte der Nikkei-Index um sieben Prozent ab. Die Börse Shanghai brach um 7,5 Prozent ein. Der Hongkonger Hang-Seng-Index rauschte um über 12 Prozent abwärts - der größte Tagesverlust seit 2008.
Die US-Bank JPMorgan hatte bereits am Freitag das von ihr berechnete Risiko einer globalen Rezession im laufenden Jahr auf 60 Prozent erhöht. Das führte im Rohstoffhandel unter anderem auch zu deutlich fallenden Ölpreisen.
"Ich denke, es läuft sehr gut" und „manchmal muss man Medizin nehmen, um etwas in Ordnung zu bringen", sagte US-Präsident Trump. Offenbar ist die Trump-Administration der Meinung, dass das dringendste interne Problem die Staatsverschuldung ist – mehr als 35 Billionen US-Dollar, mehr als 125% des jährlichen BIP. Viele der getroffenen Maßnahmen, nicht nur die Zölle, sondern z.B. auch die Verschlankung des Staatsapparats und Ausgabenkürzungen, zeigen dies.
Der deutsche Imperialismus scheint gegenwärtig noch nicht in der Lage wirkliche Gegenmaßnahmen zu ergreifen. Außer Gerede darüber wie schlimm Trump sei oder dass die USA angeblich von einer Position der Schwäche aus handelten (wie zuletzt Habeck meinte), kommt nicht viel. Die Gegenzölle, die im Gespräch waren – und jetzt erstmal nicht umgesetzt wurden – treffen vor allem Nahrungsmittel. Deutschland importiert aus den USA jedoch vor allem Technik – Fahrzeuge, Flugzeuge, Medizintechnik, Fototechnik, Elektronik usw., ansonsten Medizin, Mineralölprodukte und Chemikalien. Das macht rund 60 Prozent (55 von 95 Milliarden Warenwert) des Warenhandels aus.