Im folgenden Dokumentieren wir die Mitschrift einer Rede die von Genossen während einer Veranstaltung in Weimar gehalten wurde:

Liebe Antifaschistinnen und Antifaschisten, Liebe Genossinnen und Genossen,
 
wir freuen uns euch heute einen Gruß überbringen zu können. Wir freuen uns, dass Menschen auch 2018 noch ein Zeichen setzen und denen Gedenken, die während der Novemberpogrome 1938 – und damit von nun mehr 80 Jahren - von den deutschen Faschisten verfolgt und ermordet wurden.
Warum wurden Sie ermordet und verfolgt? Weil sie Juden waren. Nicht auf Grund einer bestimmten Tat oder einer konkreten Äußerung – sicher, die Faschisten haben auch deshalb Menschen in den Tod geschickt – aber die Juden wurden ermordet und verfolgt, auf Grund ihrer bloßen Existenz! Menschen wurden ermordet auf Grund ihres bloßen Seins! Menschen, denen unterstellt wurde ihr natürliches Wesen sei das eines Schädlings und Schmarotzers an der angeblichen deutschen Volksgemeinschaft, die jegliche Einzel- und Klasseninteressen zu einem angeblichen gemeinsamen „nationalen Interesse“ umlügt.
 
Nun könnte man sagen: „Tja, das war damals so. Heute leben wir in 2018. Hitler und der deutsche Faschismus sind tot.“ So ist es aber nicht. Der Antisemitismus hat sich nicht mit Hitler die Kugel gegeben. Er lebt weiter und existiert heute immer noch und wächst wieder. In den Köpfen der Menschen. Und in ihren Taten.
 
Was aber heißt das?
Dass wir im Jahr 2018 immer noch Faschisten und mit ihnen den Antisemitismus bekämpfen zeigt, dass die bürgerlichen Parteien NICHT in der Lage sind dem Problem Herr zu werden. Sie können es auch gar nicht schaffen. Denn sie vertreten und WOLLEN alle diese bürgerliche-kapitalistische Gesellschaft. Eine Gesellschaft, die einerseits ihre Insassen anhand ihres Eigentums hierarchisiert, eine Klassengesellschaft. Andererseits eine Gesellschaft, die von sich behauptet, dass in ihr alle Gewinner sind, solange sie echte Deutsche in einem starken Deutschland sind. Dass das beides einfach nicht zusammen passen kann, ist für Kommunisten klar. Für Nationalisten hingegen ist das der Ausgangspunkt um Sündenböcke zu suchen: Juden, Moslems oder Arbeitslose – angebliche Volksschädlinge, deren Existenz die Ursache dafür sein soll, dass so viele unter der Herrschaft der Kapitalisten auf keinen grünen Zweig kommen. Unter diesen Bedingungen werden Faschismus und Antisemitismus immer wieder hervorgebracht. Die neuesten faschistischen Tendenzen sieht man einerseits in Form des selbstbewussten Nazimobs in Chemnitz, andererseits auch in der staatlichen Verfolgung von G20-Demonstranten, für die die sogenannte Rechtsstaatlichkeit praktisch aufgehoben ist.
 
Welche Lehre ziehen wir daraus?
Die Schlussfolgerung klingt einfach; beinahe banal. Vielleicht hat man sie auch schon das ein oder andere Mal gelesen, aber sie wird durch die historische Erfahrung immer wieder bestätigt:
Die endgültige Beseitigung des Faschismus, des Nationalismus und letztlich auch des Antisemitismus gelingt nicht innerhalb der bürgerlich-kapitalistischen Gesellschaft – sondern NUR durch ihre Überwindung! Und darum heißt konsequenter Antifaschismus, heißt konsequenter Kampf gegen Antisemitismus, eben auch: konsequenter und ernsthafter Kampf gegen diese Gesellschaftsordnung!
 
In diesem Sinne:
Proletarier aller Länder und unterdrückte Völker vereinigt euch!
Es lebe der Wiederaufbau der Kommunistischen Partei Deutschlands!