Wir veröffentlichen hier eine inoffizielle Übersetzung eines Artikels aus der Zeitung, unserer genossen in Brasilien, A Nova Democracia.
Am 10. Oktober wurden zwei Bundespolizisten von Bauern aus Acampamento Zé Maria do Tomé in Ceará vertrieben. Die Agenten waren in Zivilkleidung (ohne Ausweis) und mit einem nicht gekennzeichneten Auto unterwegs. Sie steuerten eine Drohne, die das Bauerndorf in der Chapada Apodi in der Gemeinde Limoeiro im Norden von Ceará (CE) überflog. Auf dem Gelände leben etwa 120 Familien, die sich gegen die Räumung wehren. Die Bauern vertrieben die Polizei, die Drohungen aussprach und sogar Schüsse abfeuerte. Während der Aktion der Bauern wurde die Drohne, die mit einem Akronym der Bundespolizei beschriftetet ist, beschlagnahmt.
Der Überflug der Drohnen erregte das Misstrauen der Bauern. Ohne zu wissen, dass es sich um eine Provokation der Polizei handelte, um das Lager für die Unterdrückung des Kampfes um Land zu kartieren, gingen die Arbeiter zu dem Auto und befragten die Polizisten, die daraufhin schossen. Nach den Berichten der Bauern selbst gingen sie zu dem Fahrzeug (ein schwarzer Pickuptruck), in dem die Polizei saß, der Beamte, der neben dem Beifahrer saß, fragte die Bauern bald darauf: "Wollt ihr eine Kugel?" und feuerte eine 9mm-Kugel ab.
Die Bauern ließen sich nicht einschüchtern und warfen, zum Angriff, Steine in Richtung des Autos. Sie hebten auch ihre Macheten in Richtung der Bundespolizisten. Die Beamten in Zivil flohen mit ihrem Pickup und begingen auf ihrer flucht ein weiteres Verbrechen, indem sie einen Motorradfahrer überfuhren.
Die Anwohner berichten, die Drohne sei über das Gebiet geflogen, um Informationen über das Camp zu sammeln. Ein Räumungsbefehl war zugunsten der Nationalen Abteilung für Arbeiten gegen die Dürre (Dnocs) ausgestellt worden.
Mit erheblicher Unterstützung und Finanzierung durch den alten Staat entwickelte Dnocs ein Projekt zum Bau einer Bewässerungszone, um das so genannte "Agribusiness" zu fördern, ein neuer Deckmantel der Latifundien, die in den Bereichen Obst, Landwirtschaft und Getreideproduktion tätig sind.
Dabei wurden mindestens 80 Familien enteignet, darunter auch die Bäuerin Zé Maria do Tomé, nach der das Lager heute benannt ist. In den 2000er Jahren verstärkte sich der Kampf gegen die Umsetzung des Projekts. In der Umgebung des Bewässerungszone haben sich nationale und internationale Unternehmen angesiedelt, die ihre Produktion auf Export ausgerichtet haben.
Nach Angaben von Dnocs sind derzeit etwa 4 000 Hektar von Großgrundbesitzern besetzt. Nur drei Unternehmen (Frutacor, Bananas do Nordeste S/A. (Banesa) und Del Monte Fresh Produce)
konzentrieren mehr als 1 800 Hektar von dem Land, das früher Hunderten von Bauern als Heimat und Arbeitsplatz diente.
Die Ermordung von Zé Maria
Am 20th . April 2010 wurde der Bauer Zé Maria do Tomé, 44, in seinem Haus mit mehr als 20 Schüssen ermordet. Das Verbrechen geschah, nachdem Zé Maria die Bewohner mobilisiert hatte, um für ihr Land zu kämpfen und die Verbrechen des Latifundiums, wie Landraub und Wasserverschmutzung, anzuprangern.
Einer derjenigen, die beschuldigt werden, der Drahtzieher des Verbrechens zu sein, ist der Großgrundbesitzer João Teixeira Júnior, Eigentümer von Frutacor und einer der größten Geschäftsleute in diesem Bereich. Der Mittelsmann des Verbrechens war José Aldair Gomes Costa, Geschäftsführer der Firma Frutacor, der zusammen mit Francisco Marcos Lima Barros den Mörder unterstützt haben soll.
Der Landbesitzer soll drei Bewaffnete angeheuert haben, um Zé Maria zu ermorden, darunter Westilly Hytler Raulino Maia, Antônio Wellington Ferreira Lima, der 2010 bei einem Polizeieinsatz getötet wurde, und Sebastião Dantas de Barros, der 2012 angeblich Selbstmord beging.