Im Januar wurden die Pooltestungen welche seit langer Zeit an Schulen durchgeführt wurden in NRW auch auf Kitas ausgeweitet. Die Ausweitung der Pooltests hat zu einer enormen Mehrbelastung der testenden Labore geführt. Der Großteil der Labore arbeiten am Maximum ihrer Kapazitäten, was bedeutet es werden 24 Stunden am Tag PCR-Tests ausgewertet.

In der Praxis sieht das so aus, dass wenn eine Klasse oder eine Kitagruppe getestet wird, die Probe von einem Kurierdienst zum Labor gebracht wird und im Anschluss wird diese untersucht. Sollte die Probe positiv sein wird von allen Beteiligten die im Testpool waren ein einzelner PCR-Test gemacht. Die Schule und die Kitas dürfen solange ein negatives Testergebnis nicht vorliegt nicht betreten werden.

Das stellt den Großteil der Eltern vor viele Probleme. Oft braucht es enorm lange bis diese Tests ausgewertet werden. Bei einem nicht auswertbaren Test muss ein neuer Test gemacht werden, welcher erneut viel Zeit in Anspruch nimmt. Eine Alternative sind private PCR-Tests die in einer kurzen Zeit ausgewertet werden, je nach Preis sogar in unter einer Stunde. Diese sind jedoch enorm teuer und für Eltern aus der Arbeiterklasse auf nicht erschwinglich vor allem nicht auf Dauer. In der Zeit bis zur Auswertung der Tests müssen die Eltern die Kinder zu Hause betreuen und müssen in der Zeit entweder Urlaubs oder Kinderkrankentage nehmen. Schnell kann ein großer Teil des Jahresurlaubes oder die Kinderkrankentage aufgebraucht werden. Während sich die die es sich leisten können schnell „freitesten“ können.

Der Umgang mit der Situation zeigt einmal mehr, dass die Bourgeoisie nicht gewillt ist dieses Problem zu lösen. Um die Labore zu entlasten wurde beschlossen, dass bei einem positiven Testpool die betroffenen Schulkinder und das Lehrpersonal nur einen einfachen Schnelltest durchführen müssen um sich frei zu testen. Diese sind viel ungenauer und führt dazu, dass sich das Virus weiter ausbreiten kann.

Statt die Infrastruktur zu schaffen welche die Testkapazitäten hat um diese Masse an Tests zu stemmen, wird in Kauf genommen mit einer billigeren „Lösung“ das Problem nur oberflächlich zu behandeln. Die Knappheit von PCR-Tests geht mittlerweile soweit das es erste Diskussionen gab diese zu priorisieren und „systemrelevante“ Berufsgruppen zu bevorzugen. Auch wenn es vorerst keine Testpriorisierung gibt, zeigt das Vorgehen und die Diskussion das sich die Bourgeoisie nicht um die Gesundheit der breiten Masse schert.