Wir veröffentlichen hier eine inoffizielle Übersetzung eins Artikels, der von Genossen aus in Brasilien auf cebraspo.blogspot.com veröffentlicht wurde.

CHACINA NA VILA CRUZEIRO É TERRORISMO DE ESTADO

 

Die Aufstandsbekämpfungspolitik des brasilianischen Staates hat eine weitere Spur des Terrors und des Blutes hinterlassen, diesmal in der Favela Vila Cruzeiro im Norden der Stadt Rio de Janeiro.Der Logik folgend Kontrolle zu haben über das Leben und Tod der armen, überwiegend schwarzen Bevölkerung der Favela wurden in einer gemeinsamen Operation des BOPE (Spezialeinsatzbataillon der Militärpolizei des Bundesstaates Rio de Janeiro) und der Bundesautobahnpolizei (PRF) 23 Menschen abgeschlachtet und die Favela-Bevölkerung für mehr als 12 Stunden terrorisiert. Es gibt Berichte unter den Bewohnern der Favela, dass mehr als 30 Leichen in einem nahen gelegenen Waldgebiet gefunden wurden, mit Spuren von Folter und Messerstichen.

(Diese Berichte können in der Zeitung A Nova Democracia unter folgendem Link gelesen werden:
https://anovademocracia.com.br/noticias/17559-massacre-da-penha-no-rio-torturas-tiro-contra-moradores-e-execucoes-macabrash )

Ein Jahr nach dem größten Massaker in der Geschichte Rios in der Favela Jacarezinho wird in den Medien weiterhin über die Aktionen der staatlichen Repressionskräfte berichtet, und zwar nach der reaktionären Logik der hohen Tötungsrate der Polizei, mit "Verfeinerungen“ der Grausamkeit und Feigheit.

Allein im Jahr 2021 wurden nach offiziellen Angaben mehr als 1356 Menschen von Polizeikräften getötet. Zwischen Januar und April dieses Jahres gab es mehr als 16 Massentötungen und 85 Tote (Quelle: Grupo de Estudos Novos Ilegalismos - GENI/ Fluminense Federal University). Neben der verblüffend hohen Zahl an Todesopfern und dem Einschlag, den das auf das Leben der Familien und der Menschen aus der Gemeinde hat, sind auch die Auswirkungen dieser militärischen Angriffe und Operationen auf die Menschen in den Favelas, die Unterbrechung ihres täglichen Lebens, die Unmöglichkeit, zu ihrem Arbeitsplatz zu kommen, die Schließung von Schulen, Kinderbetreuungseinrichtungen und Gesundheitsdiensten usw. hervorzuheben.

In Vila Cruzeiro, wie auch bei allen anderen Massenmorden der letzten Zeit, haben die Polizeikräfte die Ermordeten schnell als mutmaßliche Kriminelle, Banditen und ähnliches bezeichnet, um die Barbarei zu rechtfertigen, die sie gerade begangen haben. Der brasilianische Staat folgt diesen Richtlinien, um diese Massaker durch Agenten des Staates umzudichten als eine Antwort auf die Aggression von Kriminellen unter dem Recht der legitimen Selbstverteidigung der Polizeibeamten.

Letztlich ermitteln und vollstrecken die Polizeibeamten ihre selbst geschrieben Urteile nach eigenem Ermessen. Sollten diese Kräfte eine solche Macht haben dürfen? Wurden die Opfer verurteilt? Passierten diese Fälle, weil sie ein ordentliches Gerichtsverfahren bekommen haben? Wurden sie rechtskräftig verurteilt und wurden alle Rechtsmittel ausgeschöpft? Wie kann die Polizei behaupten, dass es sich bei den Getöteten um Kriminelle aller Art handelt?

Bei diesen Massakern stellen die Polizisten regelmäßig ihre Befugnisse zur Schau und verhöhnen damit die bürgerlichen Gesetze, die über sie herrschen sollten! Und der letzte Teil dieses Kreislaufs der Barbarei ist das völlige Fehlen von Strafen für die Verbrechen des Staates am armen Volk in Rio de Janeiro und im Rest des Landes.

Die gleiche Linie wird vom Pressemonopol und seinen Journalisten verfolgt, die Armut und die schwarze und arme Jugend kriminalisieren und damit versuchen, die Massaker zu rechtfertigen. Wieso ist es dem Pressemonopol möglich, die 25 Tode in der Vila Cruzeiro Favela zu rechtfertigen und eine solche Völkermordaktion gegen unser Volk als „eine gut geplante Operation“ zu bezeichnen?

Ihr Ziel ist es, die Morde und die Straffreiheit aller Beteiligten zu rechtfertigen. Die Gesetze des Staates und seinen Vertreter, das Pressemonopol und die Vertreter der Justiz, Staatsanwälte und Richter, sind ebenfalls für diesen Völkermord verantwortlich, insbesondere für den an der Jugend, und sollten für diese Verbrechen des Völkermords, des Mordes und der Verbrechen gegen das Volk verurteilt werden.

Dieselbe Rede Globo, die derzeit die „fortschrittliche“ Agenda für ihre eigenen Zwecke nutzt, hat seit den späten 80er Jahren ein kriegsähnlichen Zustand gegen die Menschen in den Favelas geschaffen, indem sie Armut mit Kriminalität in Verbindung bringen und so jegliche Barbarei rechtfertigen, die unter dem Deckmantel der sogenannten öffentlichen Sicherheit verübt wird.

Diese Reihe von Genoziden steht in völligem Widerspruch zum aktuellen „Plan zur Reduzierung der polizeilichen Tödlichkeit“ des Obersten Gerichtshofs des Landes, des Supremo Tribunal Federal (STF). Es handelt sich dabei um einen sehr begrenzen Plan, lediglich zur Prüfung des Protokolls, selbst für diejenigen, die den Gesetzen des sogenannten demokratischen Rechtsstaates folgen, einem politischen System, das für die Favelas und Vororte von Rio de Janeiro nie vollständig existierte.

Es ist bekannt, dass die Maßnahmen des Staates nicht mit dem Kampf gegen den Drogen- und Waffenhandel gerechtfertigt werden können, da sie nicht einmal an der Oberfläche dieser sehr profitablen Geschäfte kratzen, der gelegentliche Gewinnverlust kann schnell wieder ausgeglichen werden und unterhält so das Leben vieler Sektoren unserer Gesellschaft, wie Politiker, die Bourgeoisie, Großgrundbesitzer, die Polizei und sogar das Militär, das bereits Angehörige hatte, die am internationalen Drogenhandel beteiligt waren und kiloweise Kokain in einem Flugzeug des Präsidenten transportierten.

Wozu dienen also diese Massaker an den Menschen in den Favelas und Vororten? Um die Menschen zu terrorisieren, sie unter ständiger Herrschaft der Angst zu halten, dass sie nicht eines Tages gegen die routinemäßigen Angriffe auf ihre Bürgerrechte und ihre Lebensbedingungen rebellieren, die mit dem Voranschreiten der unlösbaren Wirtschaftskrise unseres Landes immer prekärer werden.

Alle Demokraten, fortschrittliche Organisationen und wahren Verteidiger der Volksrechte müssen diese Massaker, die zu einer ständigen Politik der Regierung des Bundesstaates Rio de Janeiro werden und als Versuchslabor für den Rest des Landes dienen, leidenschaftlich zurückweisen. Und mehr denn je müssen wir das Recht des Volkes verteidigen, sich zu organisieren und sich gegen alle Arten von Grausamkeiten zu wehren, die täglich gegen sie verübt werden.

 

MILITÄRPOLIZEI RAUS AUS DEN FAVELAS, SOFORT!

NIEDER MIT DEM STAATSTERRORISMUS!

 

Seht euch den Sonderbericht der Zeitung A Nova Democracia dazu an: