Der 8. Mai dieses Jahr markiert den 75. Jahrestag des Sieges über den deutschen Faschismus und somit einen großen Feiertag für das internationale Proletariat und die Völker der Welt. Die deutsche Monopolbourgeoisie hatte in den 1930er Jahren die Regierungsform ihres Staates geändert und damit die Medaille ihrer Diktatur auf die andere Seite gedreht. Mit ihrem faschistischen Regime und im Bunde mit dem italienischen und japanischen Faschismus betrieb die deutsche Monopolbourgeoisie eine zunehmend aggressivere Politik gegen das Proletariat in Deutschland und gegen die Völker der Welt. So erhob sich der deutsche Imperialismus – etwa zwei Jahrzehnte nach dem Ende des 1. Weltkriegs – zum Hauptfeind der Völker der Welt. Nach der Unterstützung des faschistischen Regimes von Franco in Spanien durch Deutschland und des Angriffs Italiens auf Äthiopien (damals Abessinien) fand die Aggressionspolitik des deutschen Faschismus ihren vorläufigen Höhepunkt mit dem Angriff auf Polen am 1. September 1939. Dieser Tag wird heute als Beginn des 2. Weltkrieges bezeichnet.
Nach einigen schnellen Siegen unter anderem in Frankreich und Norwegen richtet der deutsche Imperialismus schnell sein Augenmerk auf den eigentlichen Feind: Die sozialistische Sowjetunion. Hatte Hitler noch anderthalb Jahre zuvor ein Nichtangriffspakt angeboten und abgeschlossen, wurde er am 22. Juni 1941 wortbrüchig und startete einen Überraschungsangriff auf die Sowjetunion. Hitler hatte beabsichtigt sich Zeit zu kaufen und darum vorgegaukelt eine Friedenspolitik Richtung der Sowjetunion zu betreiben. Doch auch die Sowjetunion hatte dadurch anderthalb Jahre mehr Zeit die sozialistische Wirtschaft zu entwickeln und die Diktatur des Proletariats zu festigen. Dadurch waren die Sowjetunion, die Rote Armee und die KPdSU (B) – unter der Führung von Genosse Stalin – in der Lage schnell und schlagkräftig zu reagieren. Am 30. Juni 1941 wurde das Staatliche Verteidigungskomitee gebildet, mit Genosse Stalin an der Spitze.1 Am 3. Juli legte Genosse Stalin in einer Rundfunkrede die grundlegende Strategie und Taktik der Verteidigung der sozialistischen Sowjetunion und der Niederschlagung des deutschen Faschismus dar. Den Charakter des Krieges zusammenfassend sagte er:
„Den Krieg gegen das faschistische Deutschland darf man nicht als gewöhnlichen Krieg betrachten. Er ist nicht nur ein Krieg zwischen zwei Armeen. Er ist zugleich der große Krieg des ganzen Sowjetvolkes gegen die faschistischen deutschen Truppen. Dieser Vaterländische Volkskrieg gegen die faschistischen Unterdrücker hat nicht nur das Ziel, die über unser Land heraufgezogene Gefahr zu beseitigen, sondern auch allen Völkern Europas zu helfen, die unter dem Joch des deutschen Faschismus stöhnen. In diesem Befreiungskrieg werden wir nicht allein dastehen. In diesem großen Krieg werden wir treue Verbündete an den Völkern Europas und Amerikas haben, darunter auch am deutschen Volk, das von den faschistischen Machthabern versklavt ist. Unser Krieg für die Freiheit unseres Vaterlandes wird verschmelzen mit dem Kampf der Völker Europas und Amerikas für ihre Unabhängigkeit, für die demokratischen Freiheiten.“2
In der gleichen Rede rief Genosse Stalin auch zu der Bildung von Partisaneneinheiten auf, um die faschistischen Aggressoren auch in den okkupierten Teilen der Sowjetunion und anderer Länder beträchtlich zu schwächen. Die Partisanen spielten den ganzen 2. Weltkrieg über eine wichtige Rolle und es gibt hunderte Beispiele von großem Heldenmut der Partisanen, auch viele Kommunisten aus Deutschland schlossen sich den Partisanen in anderen Ländern an. Es gab Partisanenbewegungen in Frankreich, Italien, Jugoslawien, Dänemark und Österreich, um nur ein paar Länder zu nennen. Sie bewiesen welche Schlagkraft ein Partisanen- (bzw. Guerilla-)krieg unter der Führung des Proletariats entwickeln kann.
Eine wichtige Rolle im Krieg gegen den deutschen Faschismus spielte auch die Handhabung des Genossen Stalin bei der internationalen Einheitsfront, um den Hauptfeind der Völker der Welt niederzuschlagen. So gelang es auf Weltebene eine möglichst große Anzahl von Ländern im Kampf gegen den deutschen Imperialismus und seinen Faschismus zu vereinen.3
Nach den anfänglichen Erfolgen der deutschen Faschisten und der Besetzung von sowjetischem Territorium wendete sich Ende 1941 allmählich das Blatt, als im Dezember die Belagerung Moskaus durchbrochen wurde und die faschistischen Truppen sich vorerst zurückziehen mussten. Im Juli 1942 starteten die deutschen Faschisten ihre Offensive auf Stalingrad. Auf Befehl Stalins wurde die Stadt von der Roten Armee in einem heldenhaften Kraftakt lange gegen die Übermacht gehalten, um die deutsche Armee lange zu binden. In einem weiteren Kraftakt verlegte die Rote Armee in Windeseile große Truppen, um die deutsche Armee vor und in Stalingrad einzukesseln und entscheidend zu schlagen. Stalingrad wurde zum Synonym für den Wendepunkt im 2. Weltkrieg und ein Symbol des heldenhaften Kampfes der Sowjetunion und seines Volkes gegen den deutschen Faschismus unter der Führung Genosse Stalins. Die Rote Armee begann eine große Offensive zur Vertreibung der Okkupanten.
Am 1. Mai 1944 machte Genosse Stalin noch einmal deutlich, dass das Ziel des Krieges nun die endgültige Niederschlagung des deutschen Faschismus war:
„Unsere Aufgaben können sich jedoch nicht darauf beschränken, die feindlichen Truppen aus unserer Heimat zu vertreiben. Die deutschen Truppen gleichen jetzt einer verwundeten Bestie, die gezwungen ist, nach ihrer Höhle – an die Grenzen Deutschlands – zurückzukriechen, um ihre Wunden zu heilen. Aber auch eine verwundete Bestie, die sich in ihre Höhle zurückgezogen hat, hört nicht auf, eine gefährliche Bestie zu sein. Um unser Land und die mit uns verbündeten Länder vor der Gefahr der Versklavung zu retten, muss man der verwundeten deutschen Bestie auf der Spur folgen und ihr in ihrer eigenen Höhle den Todesstoß versetzen.“4
Ein Versprechen, das Genosse Stalin hielt. Die britischen und Yankee-Imperialisten sahen sich im Juni 1944, aufgrund der militärischen Erfolge der Sowjetunion, gezwungen in der Normandie zu landen und so eine zweite Kriegsfront für die deutsche Armee zu eröffnen. Obwohl das Eingreifen dieser imperialistischen Mächte sehr spät erfolgte war es dennoch wichtig, um die Kräfte der deutschen Imperialisten zu zersplittern. Am 2. Mai 1945 hatte die Rote Armee Berlin erobert und dies Siegesfahne gehisst. So war der antifaschistische Krieg in Europa mit der totalen Kapitulation des deutschen Oberkommandos am 8. Mai 1945 siegreich – der Bestie war der Todesstoß gegeben.
Der Sieg über den deutschen Faschismus ist unauslöschlich mit dem Namen von Genosse Stalin verbunden. Die Weltreaktion und einige Revisionisten versuchen diesen Verdienst Genosse Stalins herunter zu spielen oder wegen seiner Fehler zu relativieren, aber dieser Verdienst ist im Herzen des internationalen Proletariats und der Völker der Welt für immer festgehalten. Auch unvergessen ist der Heldenmut des Sowjetvolkes und der Roten Armee sowie der roten Partisanen in vielen Teilen Europas. Allein die Toten der Sowjetunion werden auf über 30 Millionen geschätzt. Sie bezahlte mit Abstand den größten Preis zur Niederschlagung der deutschen faschistischen Bestie.
Auch nicht unerwähnt bleiben darf in diesem Zusammenhang der Widerstandskrieg des chinesischen Volkes unter der Führung der Kommunistischen Partei Chinas – geführt vom Vorsitzendem Mao Tse-tung – gegen den japanischen Aggressor. Der Widerstandskrieg schlug den japanischen Verbündeten des deutschen Faschismus so entscheidend, dass er nicht in der Lage war eine weitere Kriegsfront gegen die Sowjetunion zu eröffnen und aufrecht zu erhalten.
Gibt es für die Kommunisten in Deutschland heute etwas zu lernen von den Erfahrungen des antifaschistischen Krieges 75 Jahre nach seinem siegreichen Ende? Das gibt es allerdings. Die Kommunisten in Deutschland müssen heute Selbstkritisch damit sein, dass der Beitrag der Kommunisten in Deutschland für die Niederschlagung des deutschen Faschismus so gering ausgefallen ist. Sie müssen lernen, dass die konterrevolutionäre Gewalt stets nur mit der revolutionären Gewalt geschlagen werden kann und dass sich die Diktatur der Bourgeoisie – egal welche Regierungsform sie wählt – nur mit dem Volkskrieg zerschlagen lässt. Heute, da der deutsche Imperialismus wieder darauf hin arbeitet sich zu einer Supermacht zu entwickeln und eine Neuaufteilung der Welt anstrebt gilt dies um so mehr. Denn auch wenn die bürgerliche Demokratie die bevorzugte Regierungsform der Bourgeoisie ist, heißt es nicht, dass wenn sie die Notwendigkeit sieht, sie nicht wieder eine faschistische Bestie erwecken und auf das internationale Proletariat und die Völker der Welt loslassen kann.
Die Kommunisten sollten also den 75. Jahrestag der Niederschlagung des deutschen Faschismus feiern, aber sie müssen sich auch auf die kommenden Schlachten vorbereiten. Nur so können sie der Bedeutung dieses Tages gerecht werden.