Eine Schule in Würzburg macht Schlagzeilen. Das Siebold Gymnasium am Rennweger Ring hat eine Prämie von einhundert Euro auf die Denunziation von vermeintlichen oder tatsächlichen Junkies und Dealern innerhalb der Schülerschaft ausgesetzt.
Der verantwortliche Schulleiter Hermann Rapps hat, nachdem es Gerüchte über Drogenkonsum und -handel an der Schule gab, in Kooperation mit der Polizei, und angesichts dessen, dass niemand freiwillig zum Denunzianten werden wollte, ein Kopfgeld ausgelobt.
Das Ergebnis ist ernüchternd: Zwar haben sich ein paar Leute das Geld geholt, aber bestätigt hat sich kein einziger Hinweis.
Rapps beschwert sich über angebliche „falsch verstandene Freiheit und Kameradschaft“, die dazu führe, dass die Leute sich nicht gegenseitig bei der Schulleitung oder den Bullen anschwärzen. Das ist wohl eher das Verständnis, selbst unter jungen Menschen, dass man nicht mit dem Feind paktiert, um Probleme zu lösen.
Das Drogenproblem ist eines dem sich die revolutionäre Bewegung annehmen muss, genauso muss sich sich aber auch der Situation widmen, dass Schule neben der Ausbildung die Formierung in bürgerlicher Ideologie als eine der zentralen Aufgaben hat.