Ein 53-jähriger Mann stirbt in den Händen der Berliner Polizei. Angeblich erlitt er im Verlauf der Festnahme einen Schock. Immer wieder sterben Menschen durch Polizeieinsätze.

 

Bei dem am Montag Verstorbenen handelt es sich vorgeblich um einen Taschendieb, darum macht sich die Presse auch wenigerGedanken um ihn, sondern um die armen Beamten, die „konnten ihren Dienst nicht fortsetzen. Sie standen sichtlich unter dem Eindruck des Geschehens“.

 

Erst Anfang März erschoss die Polizei einen mutmaßlichen Einbrecher nach einer groß angelegten Aktion, inklusive spektakulärer Verfolgungsjagd in Berlin. Mitte März sprang angeblich ein junger Mann aus Ägypten aus einem fahrenden Zug und starb dabei.

 

Im November letzten Jahres erschoss die Polizei in Gronau einen Mann, der sie nach einem Streit angeblich mit einem Messer angegriffen habe. Im September geschah ähnliches in Berlin. Ein angeblicher Islamist wurde nach einem Angriff mit einem Messer erschossen. Auch in Memmingen im Allgäu die gleiche Situation in März letzten Jahres: Ein Mann wird erschossen, weil er mit einem Messer auf Polizisten zuging, die einen Haftbefehl gegen ihn vollstrecken wollten.

 

Die Vielzahl solcher und ähnlicher Fälle zeigt die Angst, die die Polizei vor den Menschen hat. Besonders eindringlich ist dabei wohl ein Fall aus 2013, wo ein verwirrter nackter Mann in Neptunbrunnen am Berliner Alex abgeknallt wurde. Das die Bullen solch ein Maß an Gewalt gegen Menschen einsetzen, die ganz offensichtlich auch anders neutralisiert werden könnten, keine Bedrohung darstellen, einfach nur zur falschen Zeit am falsch Ort sind oder sie sind Ausländer (wie die vielen Fälle, von denen der Oury Jallohs wohl der markanteste ist), zeigt das Verhältnis des Staates zu den Menschen. Er sieht sie als Gefahr, als Feinde. Es gibt keinen Grund, dass dies andersherum anders sein sollte.