Coup d‘Etat oder nicht? In mehreren Städten der Elfenbeinküste haben Soldaten staatliche Institutionen angegriffen, Waffenlager geplündert, Straßensperren errichtet und zumindest vorübergehend die Kontrolle übernommen.


Bei den meuternden Soldaten soll es sich um teils aktive, teils demobilisierte Kämpfer handeln, die an den Unruhen im Jahr 2002 im Norden des westafrikanischen Landes beteiligt waren. Die Kämpfe begannen in der Nacht auf Freitag in der Stadt Bouaké und breiteten sich im Verlauf des Tages auf die Städte Daloa und Korhogo aus.

elfenbeinkueste januar 2017

Ob es sich tatsächlich nur um monetäre Forderungen handelt, wie Le Monde berichtet, oder ob die unterstellten Verbindungen der Meuterer zu Guillaume Soro bestehen und dies auf einen Staatsstreich hindeutet ist momentan reine Spekulation.

Die ehemalige französische Kolonie, die 1960 formal unabhängig wurde, war lange Zeit ein Paradebeispiel der Imperialisten für „Stabilität“ in ihren ehemaligen Kolonien. In den 2000er Jahren jedoch traf die allgemeine Krise des Imperialismus jedoch auch die Elfenbeinküste. Einer tiefen ökonomischen Krise folgten Jahre des Bürgerkrieges. Zuletzt gab es 2011 massive militärische Auseinandersetzungen. Regiert wird das Land momentan von Alassane Ouattara, der in den USA studierte und über zwei Jahrzehnte für den Internationalen Währungsfond tätig war. Es ist ein weiteres Beispiel dafür, dass der Imperialismus für die Völker der Welt nichts positives, sondern nur Verderbnis zu bieten hat, und dass sich dagegen immer wieder aufgelehnt wird.