Im Süden des nordafrikanischen Landes, in der Region Tatouine wurden am 10. Mai die bewaffneten Streitkräfte des Landes eingesetzt, um die Polizei zu unterstützen. In den Wochen zuvor wurde von tausenden Demonstranten wiederholt Straßen blockiert, um die Zufahrtswege zu Gas-, Öl- und Phosphatfabriken zu sperren. Dabei fordern die sie noch nicht einmal, die Plünderung der Rohstoffe von ihrem Gebiet zu stoppen, sondern lediglich, dass ein Teil der Profite daraus für sogenannte Entwicklungsprofite genutzt werden, sowie in den Fabriken Arbeiter aus der Region einzustellen.
Der amtierende Präsident des Landes jedoch hat eine ganz andere Herangehensweise: er schickt das Militär dorthin, um „um unsere Ressourcen zu schützen“. Vor wem er sie schützen will ist klar. Nicht vor den französischen (Perenco), italienischen(ENI) oder österreichischen(OMV) Imperialisten, die sie plündern. Sondern vor dem Volk, dem sie entrissen werden.
Nun hat das Volk trotz der Militärpräsenz am 22. Mai versucht, eine Gas- und Ölanlage in El Kamour zu stürmen. Das Militär, das zuvor schon mit Warnschüssen versuchte die Lage unter Kontrolle zu bekommen, konnte dies nur mit massiver Gewalt abwehren, wobei ein Demonstrant durch einen Polizeiwagen überfahren und getötet wurde.
Als Reaktion darauf wurden mehrere Polizeistationen in Brand gesteckt, die Bullen setzten Tränengas ein. 50 Menschen wurden dabei verletzt, 13 Bullen, sechs Angehörige der Nationalgarde und ein Mitglied des Katastrophenschutzes ebenfalls.