[Anmerkung: Unter den Autoren hat der Inhalt des Artikels Kontroversen hervorgebracht. Grundsätzlich ist der Inhalt und die Richtung des Artikels korrekt. Es ist allerdings notwendig zu betonen, dass Ägypten ein halbfeudales-halbkoloniales Land ist, in dem ein bürokratischer Großgrundbesitzer Staat herscht.]
Die lokale Bourgeoisie in Ägypten bekommt Angst. Jüngst wurde ein Verkaufsverbot von gelben Warnwesten ausgerufen, weil sie Angst haben dass das Aufbegehren des französischen Volkes auch in Ägypten ein Feuer entfacht. Als ob solch ein lächerliches Verbot die Wut der Massen aufhalten würde. Sie haben scheinbar Angst das es zu Aufständen wie 2011 kommt, dem so genannten Arabischer Frühling.
Zurzeit dürfen gelben Warnwesten nur noch an staatlich zertifizierte Firmen verkauft werden, doch das ist noch nicht alles. Händler müssen jetzt auch jeden anzeigen der gelbe Warnwesten ohne Lizenz kauft, sie trägt oder unters Volk bringen will. Die Menschenrechtlerin Aida Seif al Dawla sagt über den seit fünf Jahren amtierenden Präsidenten und ex-General Abdel Fattah al-Sisi:
„Sisi lässt keinen Freiraum, nicht den Geringsten […] Er versucht, alles unter Kontrolle zu haben, selbst kleinste Anzeichen von Protest werden sofort bekämpft. Dabei geht er auch präventiv vor. Leute werden schon im Voraus verhaftet, bevor überhaupt etwas geschehen könnte.“
Ägypten ist wohl zu einem faschistischen Staat geworden. Die herrschenden versuchen jeglichen politischen Protest zu unterbinden, die Medien wurden auf Linie gebracht, etliche Websites wurden blockiert. Menschenrechtsaktivisten schätzen, dass es derzeit in Ägypten 60.000 politische Gefangene gibt. Die Folter soll so brutal und gnadenlos sein wie 2013 nicht mehr.
Durch den arabischen Frühling wurden die herrschende Riege der Bourgeoisie nur ausgewechselt. An den brutalen Methoden mit denen sie gegen das Volk vorgehen hat sich nichts geändert. Es gibt keinen Ausweg für die Massen als die Bourgeoisie zu stürzen und selbst die Führung zu übernehmen.