Am 04. Juni versammelten sich Hunderte von Bewohnern der Stadt Toamasina im Osten Madagaskars auf der Strasse, um die wirtschaftlichen Auswirkungen des Lockdown für das Volk anzuprangern und um ein Ende der Polizeigewalt zu fordern.

Während der Demonstration kam es zu Kämpfen mit den Sicherheitskräften, die Gummigeschosse gegen den Protest einsetzten. Die Massen wehrten sich mit Steinen, errichteten Barrikaden und setzten Reifen in Brand. Nach Angaben der Behörden dauerten die Auseinandersetzungen bis in die Nacht hinein an.

Zuvor war ein Straßenhändler von den Sicherheitskräften brutal misshandelt worden, weil er angeblich gegen die Ausgangssperre am Nachmittag verstieß. Um den Lockdown durchzusetzen, hat die Regierung die Armee entsandt. Aber wenn die Menschen nicht zur Arbeit gehen können, können sie sich weder Lebensmittel noch Miete leisten. In einem von der Nachrichtenagentur AFP veröffentlichten Video sagt eine Frau: "Ich habe große Angst vor der Polizei, aber angesichts des Geldmangels handeln wir, als ob wir keine Angst hätten."