Am 3. März diesen Jahres begannen in Senegal eine Menge Massenproteste. Die Menschen Senegals demonstrieren, weil sie die Nase voll haben vom Französischen Imperialismus.

Die Massen klagen die Regierung an, Marionetten der französischen Ex-Kolonialherren zu sein, und geben ihrer Wut gegen den französischen Imperialismus freien Lauf. Sie plündern französische Betriebe, Supermarktketten und zerstören Baustellen französischer Unternehmen. Dort lebende Franzosen wurden evakuiert und zu ihrem und besonders dem Schutz des imperialistischen Kapitals wurde das Militär herangezogen, welches nicht lang zögerte und mit Panzern anrückte. Darauf reagierten die Demonstranten mit Bewaffnung und bewaffneten Widerstand ihrerseits, in den Arbeitervierteln in Dakar wurde gegen das Militär Guerillakampf begonnen.

 

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Französische Medien versuchen die Rolle des französischen Imperialismus in diesem Konflikt zu negieren und diese Unruhen als „senegalesisch-senegalesische“ Angelegenheit abstempeln. Was damit begründet wird, dass die „demokratisch“ gewählte Regierung französische Unternehmen den Markt übernehmen lässt, und dies zu einem Konflikt zwischen Regierung und der Opposition geführt hat, die sich klar dagegen stellt. Den Führer der Opposition, der Abgeordnete Ousmane Sonko, der an den Demonstrationen und Unruhen mitgewirkt hat, hat der Senegalesische Staat erst wegen Anstiftung zum Aufruhr, und dann wegen einer angeblichen Vergewaltigung einer Masseurin angeklagt und verhaftet, jedoch später wieder freigelassen in der Hoffnung, die Aufstände dadurch beruhigen zu können.

Nun hat der senegalesische Staat, um seine Repressionsmaßnahmen zu rechtfertigen, ein neues Gesetz verabschiedet. Dies definiert Handlungen, die vorsätzlich in Verbindung mit einem individuellen oder kollektiven Unternehmen oder einer Bewegung begangen werden, die Bevölkerung einschüchtern und die Ordnung ernsthaft zu stören, als Terrorismus. Und diese „terroristischen Handlungen“ können mit lebenslanger Haft bestraft werden. Darauf reagierten die Massen mit Protesten, worauf der Staat natürlich mit Repression durch das Militär antwortete.

Es ist offensichtlich, dass nun durch die Wirtschaftskrise und die zusätzliche Last der Pandemie die Widersprüche sich überall enorm verschärft haben und sich weiter verschärfen. Am meisten trifft es die Massen, sowohl in den imperialistischen Ländern, aber auch vor allem die größten und breitesten Massen der Welt, die Massen der unterdrückten Nationen. Die besonders arm sind und vom Imperialismus am stärksten unterdrückt und ausgebeutet werden, die Wirtschaftskrise am schärfsten zu spüren bekommen und zusätzlich noch die meisten Verluste durch das Coronavirus zu beklagen haben. Am Beispiel Senegals ist gut sichtbar, wozu die Verschärfungen der Widersprüche führen. Die unterdrückten Völker kämpfen für ihre Unabhängigkeit, je mehr sie kämpfen, desto mehr Repression und Ausbeutung stellen die Imperialisten ihnen entgegen. Das führt wiederum zu noch stärkeren Widersprüchen und so schaufeln sich die Imperialisten ihr eigenes Grab.

 

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