In der ehemaligen französischen Kolonie Tschad kam es am vergangenen Samstag, dem 14. April, zu Demonstrationen von hunderten von Menschen gegen Frankreich. Im Tschad war vor etwa einem Jahr der Machthaber Idriss Déby nach über 30 Jahren nach seiner Machtergreifung durch einen Putsch verstorben.

Daraufhin regierte ein Militärrat, der Débys Sohn als Präsidenten hat. Dieser Militärrat löste die bisherige Regierung sowie die Nationalversammlung auf und ernannte einen ihm untergebene Übergangsregierung. Gleichzeitig versprachen sie dem Volk demokratische Wahlen innerhalb der nächsten 18 Monate – ihnen bliebe also nun noch ein halbes Jahr, dieses Versprechen umzusetzen. Die französische Regierung duldete diese Machtübernahme durch das Militär mehr oder weniger wortlos, offensichtlich wohlwissend, dass die bisherige Regierung ihrengster Verbündeter in dem Krieg in der Sahelzone gegen sogenannte Dschihadisten ist.
Die Proteste richteten sich gegen die französische Unterstützung der Militärregierung und hatten als besonderes Ziel französische Tankstellen, von denen sieben Stück angegriffen wurden. Immer wieder riefen die Massen„Frankreich raus!“ und verbrannten mindestens zwei Frankreich-Fahnen während den Protesten. Die Polizei verhaftete daraufhin fünf Personen aus der Opposition, denen sie die Führerschaft der Proteste vorwirft. Die Proteste reihen sich ein in eine Stimmung der Völker Westafrikas gegen Frankreich, welches dort bei Ihren angeblichen Kämpfen gegen „Islamisten“ immer wieder auch Zivilisten angreift.