In der Hauptstadt Tunis kam es am Samstag nach der Beerdigung eines Jungen Mannes, der im August diesen Jahres von der Polizei stark verletzt wurde woran er später starb, zu kämpfen zwischen Demonstranten und Polizei.
Foto: Gerechtfertigte Wut der Jugendlichen entflammt in den Arbeitervierteln in Tunis Quelle: Tunisie numerique
In Tunesien herrscht schon seit langer Zeit Unruhe, seit dem „Arabischen Frühling“, der durch die „Tunesische Revolution“ angeblich zu einer Verbesserung für das Volk führte der ihm „Demokratie“ brachte, dauern die Unruhen und Aufstände in dem vom französischen, deutschen und italienischen Imperialismus ausgebeuteten Land an. Jedes Jahr kommt es zu mehreren Aufständen. Dies führte schon dazu, das der Tunesische Staat sich dazu gezwungen sah eine besondere Antiaufstandspolizei zu gründen und diese mit beträchtlichen Mitteln auszurüsten. Alleine 2019 gab der Tunesische Staat 2,9% seines BIP für sein Militär aus, etwa 1 Milliarde US Dollar, und ein drittel davon wurde in die Militärpolizei investiert. Das Tunesische Volk hat den Imperialismus satt, und bei jedem kleinsten Funken entstehen Aufstände. Das sich zwischen 6 und 7 Tausend Junge Menschen in den Irak fuhren um für den IS zu kämpfen, zeigt wie sehr das tunesische Volk die Unterdrückung und Imperialismus satt hat und gewillt ist für Veränderung zu kämpfen, auch wenn es unter den Fahnen von reaktionären Fundamentalisten geschieht.
Letztes Jahr 2021, war besonders von Kämpfen des Tunesischen Volkes geprägt. Aufgrund der Wirtschaftskrise, und den daraus resultierenden Folgen wie Arbeitslosigkeit durch Massenentlassungen, Anstieg von Lebensmittelpreisen (Armut und Hunger), Korruption der Beamten und Machthaber, Anstieg von Repression gegen das Volk besonders durch Polizeigewalt, und nicht zu Letzt das Versagen der Regierung die Bevölkerung vor der Pandemie zu schützen, die in Tunesien eine der höchsten Infektions- und Todesraten in ganz Afrika zur folge hatte, gingen die Massen auf die Straßen. Außerdem gab es wieder einmal Demonstrationen gegen das Deponieren und Verbrennen von Müll. Denn aus Europa werden hunderttausende Tonnen giftigen Mülls nach Tunesien geschifft, der dort auf riesigen, offenen Müllhalden nähe Städten und Siedlungen abgekippt und verbrannt wird. Von dem Rauch, Gestank und den Insekten die von diesen Müllhalden kommen, werden die Menschen Krank und sterben. Außerdem gab es Aufstände gegen den Präsidenten, der im Juli 2021 das Parlament auflöste.
Foto: Straßenkämpfe dauern bis in die Nacht des Freitags und dauern 2 weitere Tage und Nächte an Quelle: Anadolu Agency
Am Freitag den 14 Oktober, kam es erneut zu Straßenkämpfen in der Hauptstadt Tunis. Diese Ereigneten sich als Reaktion auf den Mord eines 24 jährigen Mannes Malek Selmi, der im August diesen Jahres auf der Flucht von der Polizei schwer am Hals verletzt wurde. Nach fünfzig Tagen im Krankenhaus starb er am Donnerstag. Nach seiner Beerdigung am Freitag, entzündeten sich in den Arbeitervierteln Ettadhamen und Ettahrir in der Hauptstadt Tunis, starke Straßenkämpfe gegen die Polizei. Die Polizei ging mit Tränengas und Gummigeschossen gegen die empörten Massen vor. Doch diese wehrten sich. Steine, Molotovcoqtails, Barrikaden und Brennende Autos setzten die Bewohner des Arbeiterviertels gegen diese ein um sich kämpferisch zu Wehr zu setzten und ihrer Empörung gegenüber dem Mord und Schikane der Polizei Ausdruck zu verleihen. Diese Straßenkämpfe dauern bereits schon 3 Tage und Nächte lang an. Trotz einiger Gefangennahmen durch die Polizei lassen sich die Massen nicht einschüchtern.
Ob diese Straßenkämpfe nun noch länger dauern oder nicht. Eins ist klar, die Situation in Tunesien bleibt heiß, und mit der Verschärfung der Wiedersprüche durch die Wirtschaftskrise und Interimperialistischen Konflikte, wird es zu wesentlich mehr Unruhen und Aufständen kommen. Und die bereits schon sehr häufigen Aufschreie des Tunesischen Volkes sich zu einem kontinuierlichen Wutausbruch wandeln werden.