Wir veröffentlichen eine inoffizielle, uns zugeschickte Übersetzung eines Artikels, welcher auf der revolutionären Website Red Herald veröffentlicht wurde.

 

Kenia: Dutzende Ermordete und Hunderte Verletzte, aber die Rebellion hört nicht auf
F.W. - 26. Juni 2024

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Abbildung: Kenianische Demonstranten am 25. Juni in Nairobi. Quelle: Monicah Mwangi/Reuters.

 

Gestern wurden die neuen volksfeindlichen Maßnahmen, die vom Yankee-Imperialismus über den Internationalen Währungsfonds (IWF) diktiert wurden, im kenianischen Parlament abgestimmt und genehmigt. Daraufhin ging das kenianische Volk auf die Straße, mobilisierte im ganzen Land und zeigte seinen berechtigten Zorn, besonders in der Hauptstadt Nairobi. In 37 von 45 Kreisen Kenias kam es zu großen Mobilisierungen, und die Demonstranten stürmten institutionelle Gebäude in den Städten Nakuru und Embu und stießen in Kisumu und Nyeri mit der Polizei zusammen.

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Karte des Landes, auf der die genannten und andere Städte eingezeichnet sind. Quelle: Mapsland

Ein großer Marsch bewegte sich auf das Parlament zu und stürmte es teilweise und setzte es in Brand. Die Parlamentsabgeordneten flohen und alle Arten von Repressionstruppen wurden vor Ort eingesetzt. In unserem früheren Artikel erwähnten wir, dass die Repressionskräfte mindestens zwei kenianische Jugendliche bei den Protesten ermordeten, obwohl diese von Ruto als friedlich bezeichnet wurden. Außerdem erwähnten wir, dass angeblich "Untersuchungen" durchgeführt wurden, um herauszufinden, ob es ein Übermaß an Gewalt gegen die Demonstranten gab. Gestern wurde deutlich, dass dies nichts anderes als ein Theater des Imperialismus und des alten Staates war, denn angesichts der Möglichkeit, dass die Demonstranten das Parlament stürmen könnten, wurden Militärs, Polizisten, Sicherheitsbeamte usw. mit Kriegsausrüstung eingesetzt, um das Feuer auf die Menge zu eröffnen.

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Verschiedene Typen von Repressionskräften des alten kenianischen Staates, die Schusswaffen und scharfe Munition gegen die Demonstranten einsetzen. Quelle: Luis Tato/AFP/Getty Images

Zunächst waren es Berichten zufolge 5 Menschen, die dieser brutalen Repression zum Opfer fielen, aber im Laufe des heutigen Tages hat sich die Zahl erhöht. Bislang wurden 23 Menschen ermordet und 300 verletzt (mindestens 30 durch Schusswunden). Ruto verurteilte die Demonstranten, bezeichnete sie als "Kriminelle" und erklärte, sie sollten aufhören, koste es, was es wolle, und rechtfertigte den Einsatz aller repressiven Mittel, um dieses Ziel zu erreichen.

Im Laufe des heutigen Tages wurden Polizei und Militär in größerer Zahl als üblich eingesetzt, um die Straßen von Nairobi zu patrouillieren und zu überwachen und die Reste von Barrikaden und Trümmern zu beseitigen. Außerdem wurden mindestens 130 weitere Personen im Zusammenhang mit der gestrigen Demonstration verhaftet. Doch all dies hat den Kampfgeist der Demonstranten nicht gebremst, die angekündigt haben, ihre Märsche in den kommenden Tagen fortzusetzen.

Vor dieser Beharrlichkeit des Volkes und der Unmöglichkeit, es in Angst zu versetzen, hat sich Ruto zum zweiten Mal innerhalb von 24 Stunden an das kenianische Volk gewandt und öffentlich zugegeben, dass er das Finanzgesetz, das die unpopulären Maßnahmen enthält, gegen die das Volk protestiert, nicht unterzeichnen wird. Dies wäre der letzte Schritt zur Umsetzung solcher Maßnahmen, da der Präsident die Befugnis hat, ein Gesetz abzulehnen und es an das Parlament zurückzuschicken, damit es geändert und/oder erneut abgestimmt werden kann. Ruto hat erklärt, er unterschreibe dieses Gesetz nicht, weil er das Volk gehört habe, aber erst gestern bezeichnete er das Volk selbst als " Verräter" und als "Bedrohung für die nationale Sicherheit".

Zuvor waren bereits einige dieser Maßnahmen gestoppt worden, wie die 16-prozentige Mehrwertsteuer auf Brot, die Steuern auf Speiseöl, Kraftfahrzeuge usw., aber das hielt den Zorn des Volkes nicht auf, das die Rücknahme des gesamten Gesetzes forderte. Jetzt zeigt sich, wie sinnvoll der Kampf des Volkes ist und wie die volksfeindlichen Machthaber in ernste Schwierigkeiten geraten können und wie sie das Volk nicht täuschen können. Der nächste Schritt wird sein, dass das Gesetz erneut geändert und erneut an Ruto geschickt wird. Daher werden die Proteste mit Sicherheit nicht aufhören, da das Gesetz nicht vollständig aufgehoben oder zurückgezogen wurde, sondern immer noch geändert und schließlich verabschiedet werden soll.