Entgegen der regelmäßigen Beschwörungen, dass die afghanische Marionettenregierung in Zukunft ohne ausländische Soldaten zurechtkommen soll, investiert die Bundeswehr nochmal 50 Millionen in ihre Infrastruktur vor Ort.

 

Kramp-Karrenbauer und Maas kritisieren zeitgleich sogar den Yankee-Imperialismus dafür, dass diese seine Truppen zu schnell aus dem Land beordern würde. Die Opposition ist da auch wieder ganz einer Meinung. „Ein kopfloser unkoordinierter Abzug der Truppen würde einen schweren politischen wie militärischen Schaden anrichten“, meint Bijan Djir-Sarai von der FDP.

 

Während die Regierung noch versucht, die krachende Niederlage des Imperialismus in Afghanistan weiter zu kaschieren, gesteht sie das Staatsfernsehen neuerdings recht offen ein. In dem sehenswerten Bericht bereist ein ARD-Reporter Talibangebiete und zeigt zu seiner Überraschung Mädchenschulen und Taliban, die ihm nicht nach dem Leben trachten.

 

Das das Gesicht dieser Besatzung nicht Mädchenschulen und Brunnenbohrungen sind, wurde in den zwanzig Jahren ihrer Dauer durch immer neue Kriegsverbrechen bebildert. Zuletzt musste die australische Armee zugeben, dass eine ihrer Sondereinheiten mindestens 39 Gefangene und Zivilisten ermordet hat. Die Ermordung eines Gefangen war in dieser Einheit ein Initiationsritual für neue Mitglieder. Die Familien der Opfer sollen ausgerechnet in Zusammenarbeit mit der „afghanischen Regierung“ entschädigt werden. Da diese Regierung aber nur über einen kleinen Teil des Landes herrscht und Korruption an der Tagesordnung ist, ist äußerst zweifelhaft, dass dieses Geld Opferfamilien in Talibangebieten erreicht.