Am 05. Juli starb der 84 jährige jesuitische Priester und demokratische AktivistStanislaus Lourduswamy SJ, genannt Stan Swamy in einem Krankenhaus in Mumbai, während er eine Untersuchungshaft absolvierte. Swamy war ein bekannter Menschenrechtsaktivist, der sich besonders für die Adivasi einsetzte, welche zur Kaste der Dalits (Unberührbare) gehören und denunzierte regelmäßig die Menschenrechtsverletzungen durch den alten indischen Staat.

 

 

Am 06. Juni 2021 wurde Stan Swarmy wegen fadenscheiniger Vorwürfe mit 15 weiteren Intellektuellen und Aktivisten festgenommen, darunter auch der revolutionäre Schriftsteller Varavara Rao. Ihnen wird vorgeworfen für die kraftvollen Aufstände der Dalits in Bhima Koregaon, im Bundesstaat Maharashtra, im Januar 2018 verantwortlich zu sein.

 

 

Die Schlacht von Bhima Koregaon zwischen der East India Company und Peshwa Streitkräften am 1. Januar 1818 wurde zu einem wichtigen Teil der Volksgeschichte in Maharashtra, da der Großteil der britischen Streitkräfte hauptsächlich aus Mitgliedern der Kaste der Unberührbaren bestand, die sich im Kampf gegen die in dem Kastenwesen höherstehenden Brahmanen der Peshwa Streitkräfte behauptete.

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Da die diesjährige Feier den 200. Jahrestag der Schlacht darstellt, war sie von besonderer Bedeutung. Jedoch wurde sie von einem Mob von über 1.000 hindunationalistischen Reaktionären, die von den Erzfeinden des Volkes, die der BJP nahestehen, auf das heftigste angegriffen. Während dieses Angriffs wurde mindestens ein junger Dalit auf das brutalste Ermordet.

Über mehr als zwei Tage erlebte Mumbai, die von Bhima Koregaon benachbarte Stadt Pune und viele andere Teile von Maharashtra kraftvolle Aufstände von Dalits.

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Zusätzlich warf man ihm "terroristische und maoistische Aktivitäten" nach dem Unlawful Activities (Prevention) Act (Gesetz zu[r] [Prävention] illegalen/r Aktivitäten) vor. So versucht der alte indische Staat Angst unter den Massen und Aktivisten zu verbreiten und sie von ihren gerechtfertigten Forderungen und der Rebellion abzubringen und den Kampf der unteren Kasten gegen ihre Unterdrückung zu kriminalisieren. Außerdem wollen sie so die Kommunistische Partei Indiens (maoistisch) (CPI[Maoist]) und ihre Apparate und Massenorganisationen von den breiten Volksmassen isolieren.

 

Als Reaktion auf diese Festnahmen veröffentlichte die CPI(Maoist) eine Erklärung mit dem Titel "Die maoistische Partei verurteilt die Verhaftungen der Aktivisten für Rechte und ruft auf zur landesweiten Agitation um gegen die Verhaftungen anzukämpfen."ii, in welcher sie Solidarität mit allen Festgenommenen fordern.

 

Als Swamy 2018 in Gefängnis eingeliefert wurde, war sein Gesundheitszustand, unter anderem durch eine Parkinsonerkrankung, schon stark angegriffen und verschlechterte sich dann durch die Haftbedingungen schnell weiter, sowie durch eine Infektion mit dem Corona-Virus.

Die mit dem Fall betraute Nationale Ermittlungsbehörde hatte Swamys Antrag auf Freilassung auf Kaution aus medizinischen Gründen unter Hinweis auf die Schwere der gegen ihn erhobenen Vorwürfe abgelehnt und behauptet, er werde im Gefängnis angemessen betreut.iii

 

Ende Mai diesen Jahres wurde Swamy durch eine richterliche Entscheidung in ein Krankenhaus verlegt, die Untersuchungshaft wurde aber nicht ausgesetzt. Im Krankenhaus starb er dann auch letztendlich. Als Antwort auf seinen Tod, welchen die indische Reaktion zu verantworten hat gab es Proteste an verschiedenen Orten des Landes.

 

 

ihttps://demvolkedienen.org/index.php/de/36-nachrichten/allgemeines/2361-verurteilt-die-festnahmen-demokratischer-aktivisten-in-indien#sdfootnote2sym

iihttps://demvolkedienen.org/index.php/de/48-nachrichten/asi/2690-kpi-maoistisch-verurteilt-die-verhaftungen-der-aktivisten

iiihttps://edition.cnn.com/2021/07/06/india/indian-jailed-activist-priest-death-intl-hnk/index.html