In Dagyeniköy in der Gemeinde Germencik im Westen der Türkei soll auf von Bauern bewirtschafteten Landflächen der Abbau von Nitril betrieben werden, wozu kürzlich Untersuchungsbohrungen vom Unternehmen Minenexploration und -untersuchungen (MTA) in die Wege geleitet wurden. Der Abbau der hochtoxischen Salze bedroht den Boden und seine Fruchtbarkeit, und damit die Wirtschaft der Bauern.
Als die Bewohner der betreffenden Ortschaft zu einem Informationstreffen mit der MTA über die Bohrungen geladen wurden, marschierten sie gemeinsam auf, forderten den unverzüglichen Stopp der Bohrungen innerhalb der Agrarflächen und, dass die MTA-Vertreter sofort das Dorf verlassen. In einem nahegelegenen Dorf an der anderen Seite der Abbaufläche errichteten die Bewohner ein Zeltcamp, welches Gouverneur und Gendarmerie seitdem schikanieren – trotzdem und trotz Wind und Wetter geben die Bauern die Zelte nicht auf. Sie bestätigten entschlossen: „Wir werden den Widerstand nicht aufgeben, bis die Bohrungen weg sind!“
Kehrtwendend besuchte ein AKP-Abgeordneter und Präfekt gemeinsam mit dem MTA-Regionaldirektor das Dorf und versuchte den Bewohnern weis zu machen, dass es sich um Routinebohrungen handle, um Mineralreserven in der ganzen Türkei zu entdecken, und dass die Bewohner falsch informiert worden seien. Doch auf diese feigen Lügen fallen die Bauern aus Germencik nicht herein und setzen ihren Kampf fort. Ihre Aktionen sind Beweis, dass sich die armen Bauern im Kampf um Land jeden Tag besser zu organisieren wissen.