Besondere Formationen bewaffneter Menschen, entstanden bzw. wurden geschaffen, um den Status Quo einer bestimmten staatlichen Entität aufrecht zu erhalten. Die Sache verhält sich so, dass ein Staat Ausdruck eines gesellschaftlichen Verhältnisses ist, in dem verschieden Klassen zu einander im Widerspruch stehen. Die Diktatur des deutschen imperialistischen Finanzkapitals unterdrückt und beutet hauptsachlich das Proletariat in diesem Land und die Völker der Welt aus. Aus dieser Ausbeutung und Unterdrückung entsteht Widerstand eben jener Ausgebeuteten und Unterdrückten. Damit konfrontiert sind jene besonderen Formationen bewaffneter Menschen, die Bullen genannt werden.

 

In Berlin-Moabit kam es vergangene Woche zu einer Auseinandersetzung, als Bullen eine schwangere Frau und ihren Partner, die ihr Auto in zweiter Reihe geparkt hatten, schikanierte und diese sich das nicht gefallen ließen. Im Verlauf der Auseinandersetzung wurde die hochschwangere Frau verhaftet, was erheblichen Unmut bei vielen Menschen in der näheren Umgebung auslöste. Der Bericht ließt sich wie folgt:

"In der Folge bildete sich ... in kürzester Zeit eine Traube aus 25 bis 30 Menschen, die den Vorfall teils mit ihren Handys filmten. Nach Darstellung der Polizei kam es zu weiteren Beleidigungen. Zudem hätten mehrere der Umstehenden versucht, das festgenommene Paar zu befreien. Insgesamt waren 35 Polizisten im Einsatz, von denen zwei leicht verletzt wurden. Die Beamten nahmen fünf Männer zwischen 30 und 45 Jahren vorläufig fest, die sich an den Übergriffen beteiligt haben sollen. ... Sieben Strafermittlungsverfahren wurden eingeleitet - unter anderem wegen Landfriedensbruchs, versuchter Gefangenenbefreiung und Beleidigung. Die Polizisten stellten zudem fünf Handys sicher."

Gleichgelagerte Berichte der letzten Woche gibt es aus den Berliner Stadtteilen Gesundbrunnen, Neukölln, Kreuzberg und Wedding.

Auch in eher belanglosen Ereignissen kommt der sich verschärfende Konflikt zwischen der Mehrheit der Menschen und dem Staat zum Ausdruck:

"Ein 35-Jähriger Tourist beschädigte ... ein Polizeiauto mit einem Verkehrsschild ... der Mann ein mobiles Verkehrsschild aus dem Sockel zog, damit mehrfach auf die Scheibe eines parkenden und unbesetzten Opel Corsa des Zentralen Objektschutzes der Polizei einschlug und dadurch die Frontscheibe zerstörte. Das Schild steckte er dann in das Loch in der Scheibe und trat anschließend noch den rechten Außenspiegel ab."

Das so etwas jedoch auch mehr organisierte Fromen annehmen kann, belegt ein Vorfall vom vorletzten Wochenende. In der Nacht von Samstag auf Sonntag wurde ein Fahrzeug des Zentralen Objektschutzes während einer Streifenfahrtvermutlich aus einer Gruppe heraus mit Steinen beworfen. Als wenige Minuten später alarmierte Funkwagen eintrafen, prasselten erneut Steine nieder und trafen die Autos. Ein Polizist wurde am Auge und im Gesicht verletzt.

Die Bullen haben im Anschluss daran strak auf die Tränendrüse gedrückt. Dabei lamentieren sie über die "harte Arbeit", die "vielen Überstunden, wechselnde Dienste - auch an Wochenenden und in der Nacht, unvorhersehbare Alarmierungen, von all dem können auch die Familien und Angehörigen zur Genüge berichten". Doch die Bullen haben in freier Entscheidung einem Unterdrückungsapparat eidlich die Treue geschworen, der gegen die Interessen der Mehrheit hier im Land und insbesondere in den unterdrückten Nationen steht. Bemerkenswert ist, dass deutsche Bullen in Auslandseinsätzen maßgeblichen Anteil an der Aufrechterhaltung und dem Ausbau der dortigen Repressionsorgane der alten bürokratkapitalistischen und Großgrundbesitzerstaaten haben. "Feigen Angriffen" ausgesetzt zu sein, ist eben genau das, wofür sie sich entschieden haben, weil ihre an Organisation und Materail unterlegenen Opponenten schlichtweg keine andere Wahl haben, wie der Vergleich der Ereignisse zeigt: Die Steinewerfer konnten unerkannt entkommen, diejenigen, die sich den Bullen offen stellten wurden verhaftet oder liegen im Krankenhaus.

In diesem Zusammenhang ist es auch wichtig hervorzuheben, dass Widerstand gegen die Repression massiv dazu genutzt wird, um die Militarisierung der Polizei voranzubringen. Dabei lügen die Bullen, was sogar die Bourgeois-Intellektuellen nicht abstreiten:

"Ja. Das ist eine wunderbare Zahl. Wenn Sie sich mal anschauen, wer zeigt eigentlich eine so genannte Widerstandshandlung gegen einen Polizeibeamten an? Wenn Sie als Bürgerin und Bürger der Auffassung sind, die Polizei sei übergriffig geworden, und zeigen Polizeibeamte an, können Sie so sicher wie das Amen in der Kirche auch davon ausgehen, dass Sie am nächsten Tag wegen Widerstand gegen die Staatsgewalt angezeigt werden. Das ist eine absolut selbst indizierte und selbst induzierte Zahl der Polizei, die Polizei alleine hat es in der Hand zu dokumentieren, wie viel Widerstandshandlung es gegen Polizeibeamte aus ihrer eigenen Sicht gibt. Ein objektiver Indikator ist das nicht."