Letzten Monat jährte sich der Tag der Ermordung Ernst Kirchwegers durch den Nazi Gunther Kümel zum 52. Mal.
Das ganze Leben Ernst Kirchwegers stand im Dienste des antifaschistischen Kampfes. 1934 trat er in die Kommunistische Partei Österreichs (KPÖ) ein, und gab seine Kräfte im Kampf gegen den Austro- und danach gegen den Nazi-Faschismus. Kirchweger war sich nach der Niederlage Nazi-Deutschlands und der Herstellung der Unabhängigkeit Österreichs dessen bewusst, dass dies nicht das „Ende“ der Auseinandersetzungen war, sondern dass der Kampf weitergeführt werden müsse. Die Rehabilitation führender Nazis, die starke antikommunistische Hetze nach 1945 waren Angriffe auf die kommunistische Gesinnung großer Teile der österreichischen Bevölkerung.
Einer dieser rehabilitierten Nazis war der damalige Universitätsprofessor Taras Borodajkewycz, bekennender Nazi und ehemaliger SS Freiwilliger. Nach 1945 wurde er als nicht gefährlich eingestuft, machte in seinen Lehrveranstaltungen jedoch weder einen Hehl aus seiner Vergangenheit noch aus seiner damaligen Überzeugung. Dieses Schwein propagierte an der Uni die reaktionären Theorien Adolf Hitlers, war bekennender Antisemit und trauerte der Unterwerfung Österreichs durch die Nazis nach.
Am 31. März 1964 fand eine Großdemonstration gegen den Naziprofessor Borodajekewycz statt die von einigen hundert Nazis angegriffen wurde. Kirchweger wurde dabei vom Nazi Gunther Kümel so schwer verletzt dass er zwei Tage später im Spital starb. Dieser verbrecherische Mord wurde von der österreichischen Justiz als „Überschreitung der Notwehr“ beurteilt, und Gunther Kümel kam 10 Monate später wieder aus der Haft, um seine Karriere im Ring Freiheitlicher Studenten (RFS) fortführen zu können. Auch der Naziprofessor Borodajkewycs konnte noch bis 1971 weiter unterrichten, bis der Druck auf die Uni zu groß wurde und er in Zwangspension geschickt wurde.
Die Ermordung Ernst Kirchwegers und das Verhalten des Österreichischen Staates danach zeigte wie richtig Kirchweger gelegen hat in seinen Bestrebungen den Kampf weiterzuführen. Sein Begrebnis wurde zur größten Antifaschistischen Demonstration der 2. Republik an der sich über 25.000 AntifaschistInnen beteigten.