Erneut hat der alte Staat der BRD in einem Bundesland eine Wahlfarce abgehalten. Erneut hat ein Großteil derjenigen, die zur Wahlfarce aufgefordert waren, dies abgelehnt. Erneut beweist sich, dass der Wahlboykott die einzig korrekte Taktik in Bezug auf den Schweinestall, das bürgerliche Parlament, ist.
Zum (relevanten) Ergebnis:
In Schleswig-Holstein leben etwa 2.838.000 Menschen. Davon waren 2.310.841 sogenannten "Wahlberechtigte". Davon haben 1.460.690 (Erststimmen) bzw. 1.470.548 (Zweitstimmen) Menschen gültig gewählt. Das entspricht einer Beteiligung der Bevölkerung an der Wahlfarce von 51,5 bzw. 51,8 Prozent.
Offiziell wird eine Wahlbeteiligung (inklusive ungültiger und Blancowahlzettel) von 64,2 Prozent gegenüber 60,2 Prozent im Jahr 2012 ausgeschrieben. Dies ist zwar eine Steigerung gegenüber dem letzten Versuch der Herrschenden sich scheinbare Legitimität zu verschaffen, aber die Tendenz zeigt eine geringere Beteiligung an der Wahlfarce. So lag die Wahlbeteiligung in 2005 offiziell noch bei 66,5 Prozent, im Jahr 2000 bei 69,5 Prozent, im Jahr 1996 bei 71,8 Prozent.
Das Ergebnis ist für die Bourgeoisie das zweitschlechteste jemals eingefahrene Ergebnis.
Es zeigt sich, dass insbesondere in von Armut stark betroffenen Gegenden, wie Kiel-Ost, dort wo diejenigen leben, die am wenigsten von dem bestehenden System profitieren, die Ablehnung der Wahlen der Bourgeoisie besonders hoch ist. Im Stadtteil Gaarden-Ost beispielsweise liegt die Anzahl von Kindern unter sieben Jahren, die Sozialleistungen nach SGB II erhalten, bei 66,5 Prozent. Lediglich ein Drittel der Kinder kann also von der Arbeit ihrer Eltern allein leben. In dem Wahlkreis Kiel-Ost, wo Gaarden-Ost liegt, lag die Wahlbeteiligung nach offiziellen Angaben bei nur 52,7 Prozent.
Wer vermag angesichts solcher Fakten Lenins Lehre über die bürgerlichen Wahlen und die Taktik der Kommunisten diesbezüglich, die er in "Der linke Radikalismus" entwickelt, noch so zu verdrehen, dass am Ende eine Beteiligung an der Wahlfarce dabei herauskommt?
"Es kommt nur darauf an, daß man es versteht, diese Taktik so anzuwenden, daß sie zur Hebung und nicht zur Senkung des allgemeinen Niveaus des proletarischen Klassenbewußtseins, des revolutionären Geistes, der Kampf- und Siegesfähigkeit beiträgt." (Lenin: "Der „Linke Radikalismus“, die Kinderkrankheit im Kommunismus")