Tausende Menschen demonstrierten am Freitag in London gegen den mörderischen britischen Imperialismus, der für den Tod von mindestens 30 Bewohnern des Grenfell Towers verantwortlich ist.
In dem Hochhaus, das in der Nacht zum Mittwoch abgebrannt ist haben über 600 Menschen in 24 Stockwerken gewohnt. Bis jetzt ist unklar, wie viele Leichen sich noch in dem Haus befinden. Das Haus wurde bei einer Sanierung mit stark entzündlichem Isoliermaterialien verkleidet. Bereits vor Monaten warnten Experten vor Mängeln im Brandschutz. Diese Materialien sind seit 2012 in den USA verboten. Sie werden aber in vielen anderen Ländern weiterhin als kostengünstige Alternative zu sicheren Dämmstoffen, besonders an den Häusern der Armen- und Arbeiterviertel benutzt. Laut Experten wurden sie in Großbritannien in tausenden Gebäuden verbaut.
Der Zorn über dieses Verbrechen ist groß, so musste die Polizei verhindern, dass Theresa May zur Verantwortung gezogen wurde. Nach ihrem Besuch in der Nachbarschaft des Hochhauses musste von der Polizei in Sicherheit gebracht werden, während Demonstranten und Bewohner des Viertels Jagd Jagd auf ihr Auto machten.
"Es ist kriminell, Häuser mit brennbarem Plastik zu verkleiden", steht auf einem der Schilder.
Zeitgleich versammelten sich hunderte Menschen vor dem Rathaus im Bezirk Kensington und Chelsea und forderten Antworten von den Behörden. Sie schlugen gegen die Fenster, riefen "Wir wollen Gerechtigkeit!", "Schämt Euch!", "Mörder!" und stürmten es.
In Westminster, dem Londoner Regierungsviertel gab es zunächst eine Solidaritätskundgebung für die Brandopfer, an der mehrere Tausend Menschen teil nahmen. Diese fand vor dem Ministerium für Kommunen (der Behörde die unter anderem für den Wohnungsbau verantwortlich ist) statt. Aus der Kundgebung entwickelte sich eine Demonstration, welche unter dem Motto "Justice for Grenfell!" (Gerechtigkeit für Grenfell), in Richtung Downing Street, dem Wohnsitz von Theresa May lief.