Nach dem die Arbeiter vom Fiat-Chrysler Werk in Kragujevac (Serbien) einen fast einmonatigen Streik für höhere Löhne durchgeführt haben, unternahmen die Gewerkschaftsvertreter zusammen mit der Regierung einen harten Angriff auf die Arbeiter der Automobilindustrie. Sie unterzeichneten einen Vertrag der ein dreijähriges Streikverbot beinhaltet, für eine lächerliche "Lohnerhöhung" die nicht einmal die wirkliche Inflation ausgleicht. Die Arbeiter waren in den Streik getreten gegen einen Hungerlohn von 316 Euro im Monat, bei Lebensmittelpreisen die meist so hoch sind wie die in Westeuropa.
Die serbische Regierung, die Fiat-Chrysler Manager und auch der IWF zeigte sich ganz entzückt über diesen "Erfolg" der Gewerkschaften. Die serbische Regierung meinte zu diesem widerlichen Angriff auf die Arbeiter, es sei „ein hervorragendes Signal, dass Serbien ein guter Standort für einheimische und ausländische Investoren ist, was zum weiteren wirtschaftlichen Wachstum und zur Entwicklung des Landes beitragen wird“.
Doch nicht nur die Arbeiter der Automobilindustrie sind zur Zielscheibe der serbischen Regierung und der reaktionären Gewerkschaftsvertreter geworden um "EU-Fit" zu werden; um den Forderungen des IWF und der EU zu entsprechen plant die Regierung noch größere Angriffe auf die serbische Arbeiterklasse und die Volksmassen. Die Regierunschefin Ana Brnabic versprach dem IWF, bis 2020 11.300 Arbeitsplätze im offentlichen Dienst zu streichen, 2500 davon noch im Jahr 2017. Präsident Vucic hat alleine seit 2013 fast 80.000 Arbeitsplätze in den staatlichen Behörden und den staatlichen Betrieben gestrichen.
Doch all diese Angriffe auf die serbischen Arbeiter rufen immer mehr Kampfaktivität hervor, nicht nur in Serbien, sondern in der gesamten Region Westbalkan. Zuletzt streikten die Arbeiter des Autozulieferers Magneti Marelli, eines Tochterunternehmens von FCA. Dort gelang es den Arbeitern in einem fünftägigen Streik, ihre Forderungen nach Lohnerhöhung durchzusetzen. Beim slowenischen Haushaltsgerätehersteller Gorenje in Valjevo traten die Beschäftigten in den Streik, um für bessere Löhne zu kämpfen. Seit Monaten protestieren auch Arbeiter des Waggonbauers Gosa für die Bezahlung ihrer ausstehenden Löhne.
Die Imperialisten schaffen es auch nicht durch faule Tricks der Gewerschaftsvertreter den Kampf der Arbeiter zu ersticken, mehr und mehr schließen sich die Arbeiter am Westbalkan zusammen und kämpfen um die Durchsetzung ihrer gerechtfertigten Anliegen!