Am letzten Wochenende im Juni starben wieder mindestens 30 Flüchtlinge beim Versuch über das Mittelmeer europäischen Boden zu erreichen. Insgesamt landeten über 1600 Flüchtlinge in 7 Booten in Italien. Bereits Ende Mai erreichten über 500 Flüchtlinge über Marokko europäischen Boden, als ca. 1000 von ihnen in einem gezielten Sturm die Befestigungen der Exklave Melilla überkletterten. Durch den massiven Ansturm waren die Grenzposten sowohl der Spanier als auch der Marokkaner nicht in der Lage einzugreifen. Laut spanischen Quellen warten vor Ort zwischen 30.000 und 80.000 weitere Flüchtlinge auf die Gelegenheit, die Zäune zu passieren.
Das reiht sich ein in die massive Zunahme der Flüchtlingsströme Richtung Europa, die auch bei anderen, noch schwerer zugänglichen Orten wie z.B. der Insel Lampedusa nicht abebben. In den ersten 6 Monaten dieses Jahres alleine sind in Süditalien über 60.000 Flüchtlinge gelandet, im Jahr zuvor waren es in den ersten 3 Monaten ca. 750.
Dass die Situation der Menschen unerträglich ist sieht man schon alleine daran, dass sie lieber den Tod in Kauf nehmen, als in den von imperialistischen Interessen hinterlassenen katastrophalen Bedingungen zu leben, so ertrinken tausende Flüchtlinge jährlich bei dem Versuch, Lampedusa zu erreichen, wie auch beim Bootsunglück im Oktober 2013, bei dem über 350 Menschen starben. Die Außengrenzen der EU werden weiterhin mit allen Mitteln geschützt, vor dem spanischen Ceuta wurden Anfang 2014 Menschen beim Versuch die Insel schwimmend zu erreichen mit Gummigeschossen attackiert, woraufhin mehrere von ihnen ertranken.
Trotz großen Protesten der europäischen Bevölkerung ist es wohl nur noch eine Frage der Zeit, bis dort auch gezielt tödliche Waffen eingesetzt werden.