In Ungarn gibt es seit Anfang September Streiks gegen die britische Supermarktkette Tasco. Diese Streiks dauernden Tage an und zeigen gut, dass die Belegschaft einer großen Supermarktkette sehr mächtig sein kann. Eine rückwirkende Gehaltserhöhung wurde erstritten und das soll erst der Anfang sein. Davor haben rund 70% der Tesco-Mitarbeiter nur den monatlichen Mindestlohn von 107.000 Forint, ca. 353.- Euro erhalten.
Dies ist ein gutes Beispiel für alle Arbeiter und Arbeiterinnen im Handel, der oft schwach Gewerkschaftlich organisiert ist, dass man viel erreichen kann wenn man vereint kämpft. Die Arbeiter und Arbeiterinnen fordern außerdem eine Aufstockung der Belegschaft um 15%. Dieser Aufforderung will die Geschäftsleitung aber nicht nachkommen. Deshalb wird es Gespräche zwischen der Gewerkschaft und der Firma geben, doch hier ist Vorsicht geboten. Man weiß aus vielen Erfahrungen, dass sich die Funktionäre der Gewerkschaft nur allzu leicht einkaufen lassen. Deshalb müssen die Streikenden selbst weiterkämpfen und dürfen sich nicht auf die Funktionäre der Gewerkschaft verlassen, nur so könne sie dafür sorgen, dass ihre Forderungen erfüllt werden. Denn man hat schon am Anfang des Streiks gesehen, dass die Arbeiter trotz den derzeitig schwierigen politischen Bedingungen in Ungarn (Angriffe auf die Arbeitsrechte und Grundrechte, Stärke der faschistischen Kräfte usw.) vereint Siege erringen können.
In besonderen Vordergrund zu stellen ist dieser Streik auch, weil Tesco die größte Britische Supermarktkette ist. In Ungarn arbeiten rund 20.000 Menschen in 200 Geschäften für Tesco. In Anbetracht dessen, wäre es natürlich ein wichtiger Sieg wenn die Arbeiter und Arbeiterinnen ihre Forderungen durchsetzen. Zugleich würde das natürlich die britischen Wirtschaftsinteressen in Ungarn schwächen. Außerdem wäre es ein Zeichen dafür, dass man auch gegen eine Firma mit einem imperialistischen Monster im Rücken Siege erringen kann.