Ende Oktober diesen Jahres wird in Brüssel über die Zukunft des Pflanzenvernichtungsmittels Glyphosat entschieden. Die BRD mischt dabei ganz vorne mit.

Glyphosat wird vom Saatgut- und Herbizidproduzenten Monsanto hergestellt. Die deutsche Bayer AG wird, soweit dies momentan abzusehen ist, die Aktienmehrheit der US-Firma mit Sitz in St. Louis und Niederlassungen in über 60 Ländern übernehmnen. Die BRD hat also ein größeres Interesse daran, dass Glyphosat nicht auf dem Index landet.

An vorderster Front kämpft dabei das Bundesinstitut für Risikobewertung. In einem Bericht, der die Basis für die Haltung der BRD sein soll, hat eben jenes Institut unter anderem die Frage des Krebsrisikos durch die Verwendung des Planzengifts behandelt. Diesen Teil des Berichts hat der Staat direkt aus dem Papieren, die die Industrie unter Federführung von Monsanto dazu veröffentlicht hat, abgeschrieben.

Geprüft und in den Bericht Einzug halten sollten auch Ergebnisse "unabhängiger" Institutionen, beispielsweise Universitäten. Diese finden dann tatsächlich auch ihren Niederschlag, denn das Bundesinstitut folgt den Ausführungen von Monsanto, dass all diese Forschungen aus immerhin 17 Jahren untauglich seien.

Das Bundesinstitut reagierte darauf irrietiert, gehört solches Vorgehen doch zum Standard. Es wurde erklärt:, es gebe "keinen Grund, derartige Aussagen umzuschreiben", denn Monsato & Co arbeiteten "wissenschaftlich und methodisch korrekt". Das erscheint angesichts der herausgekommenen Details der Geschichte wenig glaubwürdig. Lügen und Betrügen gehören ganz offensichtlich und wenig erstaunlich zum Tageswerk.

Einen Einblick in die Geschichte liefert eine Dokumentation:

 

Obwohl die Sache klar ist, wird gerade eine Kampagne gegen Studien gefahren, die die Glyphosat-Problematik ernsthaft darstellen. Dabei schießt unter anderem die FAZ auf das Image einzelner Wissenschaftler, um diese zu diskreditieren und einer weiteren Verwendung von Glyphosat Vorschub zu leisten.