Schon fast 13 Jahre der Vertuschung, Lügen, Verzögerung und bürokratischen Spielchen hat die Ermordung Oury Jallohs im Januar 2005 inzwischen nach sich gezogen. Die Polizei hätte den Fall am liebsten sofort erstickt, was seinen Höhepunkt darin fand, dass sie die Demonstration die jährlich am Todestag Oury Jallohs stattfindet angriffen, weil die Parole „Oury Jalloh das war Mord!“ gerufen wurde. Dabei wurden mehrere Demonstrationsteilnehmer krankenhausreif geprügelt. Nur aufgrund dem Engagement einiger Aktivisten ist der Fall nicht in den Mühlen der deutschen Justiz zermahlen und dann unter den Teppich gekehrt worden ist. Immer wieder wurde durch Gutachter die Unmöglichkeit der Behauptung bewiesen, dass Oury Jalloh sich selber angezündet haben soll.
Jetzt nach fast 13 Jahren kommen sogar Vertreter der deutschen Justiz zu der Einsicht, dass Oury Jalloh umgebracht wurde. Der Staatsanwalt, der mit der Ermittlung beauftragt worden war und bisher die Selbsttötungs-Lüge verteidigt hatte kommt zu dem Schluss dass ein begründeter Mordverdacht besteht. Dass Oury Jalloh schon vor Ausbruch des Feuers Tod oder handlungsunfähig war und anschließend mit Brandbeschleuniger besprüht wurde sei seiner Meinung nach wahrscheinlich. Soweit keine wirkliche Überraschung , mehr die Beleuchtung eines offenen Geheimnisses. Doch in dem gleichen Schreiben benennt er sogar konkrete Verdächtige aus den Reihen der Dessauer Polizei.
Doch ein gefallener Staatsanwalt bringt die deutsche Justiz noch nicht aus dem Gleichschritt. So verweigerte der Generalbundesanwalt die Annahme des Falls und gab ihn zurück an Sachen-Anhalt. Nun will die Staatsanwaltschaft Halle den Fall einstellen, da „keine ausreichenden tatsächlichen Anhaltspunkte für eine Beteiligung Dritter an der Brandlegung“ bestehen würden. Der Mord an Oury Jalloh bleibt ein Musterbeispiel dafür, dass die BRD ein Fortsetzerstaat Nazideutschlands ist, in dem rassistische Morde ungesühnt passieren können.