In der kleinen Stadt mit ca. 12.000 Einwohner gingen mehr als 1.000 Menschen auf die Straßen um zu demonstrieren. Der Grund dafür ist ein Bau einer Müllverbrennungsanlage. Erst vor kurzem hat die Stadtregierung der Zementfabrik "Titan" in Kosjević die Erlaubnis zum Müllverbrennen erteilt, mit dem Ziel alternative Kraftstoffe zu gewinnen. Zudem soll nicht nur Müll aus Serbien sonder aus der ganzen EU in dieser kleinen Stadt im Hinterland die Luft verpesten.
Die Anlage wäre eine massive Verschlechterung der Luft rund um die Stadt. Es sollen nämlich nicht nur Haushaltsmüll sonder auch alte Reifen und Plastik verbrannt werden. Die Bewohner fürchten um ihre Gesundheit und um die allgemeine Lebensqualität. In Interviews wurde gesagt "wir machen uns Sorgen um unsere Gesundheit, viele hier haben bereits Lungenkrebs", oder " Müll der in Kosjerić verbrannt wird will hier niemand". Auf Transparenten konnte man lesen "Evropsko i naše smeće u Kosjeriću se spaljivati neće" (unser Müll und der aus der EU wird nicht bei uns verbrannt), oder "Zdravlje nema alternativu" (Gesundheit hat keine Alternativen).
Ein Demonstrant sagte, dass die Anlage nicht gebaut werden darf insofern es keine neue Lizenz gibt, und eine Studie klar den schlechten Einfluss der Müllverbrennungsanlage auf die Umwelt gezeigt hat. Der Direktor der Zementfabrik "Titan" Miroslav Gligorijević meinte dazu heuchlerisch, dass sich das Volk keine Sorgen machen soll, da die Fabrik durch Privatisierung 16 Millionen für den Umweltschutz ausgegeben hat. Mit dieser Heuchelei wäre sehr wahrscheinlich die neue Lizenz zum Bau gesichert. Dem Direktor, dem Konzern und der Stadtregierung geht es nur ihre Profiinteressen und auch wenn es das Volk nicht will wollen sie es trotzdem machen. Doch die DemonstrantInnen lassen nicht locker und wollen die Proteste radikalisieren, wenn die Regierung ihre Entscheidung nicht zurücknimmt.