Der Monopolkonzern Bertelsmann plant knapp 1000 Stellen bei seinem Tochter-Unternehmen „Arvato“ (ein IT-Dienstleistungsunternehmen) zu schließen. Diese Schließung betrifft insgesamt sieben Standorte in Leipzig, Gera, Dresden, Halle, Suhl, Cottbus und Magdeburg. Bertelsmann rechtfertigt die Schließung damit, dass das Geschäft mit den Callcentern und anderweitigen Dienstleistungen zwar profitabel sei, aber nicht profitabel genug sei, um in das digitalgetriebene Geschäft auch in Zukunft aus eigener Kraft genug investieren zu können. Ein Hohn für die knapp 1000 Arbeiter die ab nächstem Jahr ohne Jobdastehen.
Schon vor über 150 Jahren erkannte der Karl Marx wie so etwas sein kann. Wie es sein kann das ein Konzern riesige Gewinne macht und die Arbeiter „trotzdem“ leiden. Er erkannte, dass der einzige Zweck der Produktion in dieser Gesellschaft, die Vermehrung von Kapital ist.
„Die heutige kapitalistische Produktionsweise hat zur Voraussetzung das Dasein zweier Gesellschaftsklassen; einerseits der Kapitalisten, die sich im Besitz der Produktions- und Lebensmittel befinden, und andererseits der Proletarier, die, von diesem Besitz ausgeschlossen,
nur eine einzige Ware zu verkaufen haben: ihre Arbeitskraft; und die diese ihre Arbeitskraft daher verkaufen müssen, um in den Besitz von Lebensmitteln zu gelangen.“ (MEW 19, S.105)
Dass die Kapitalisten mit der Macht des Geldes die gesamte Produktion bestimmen und deswegen machen können was sie wollen, so lange die Arbeiterklasse sie nicht aufhält.
„Das Interesse des Kapitalisten und des Arbeiters ist ... dasselbe, behaupten die Bourgeois und ihre Ökonomen. Und in der Tat! Der Arbeiter geht zugrunde, wenn ihn das Kapital nicht beschäftigt. Das Kapital geht zugrunde, wenn es die Arbeitskraft nicht ausbeutet, und um sie auszubeuten, muss es sie kaufen. Je rascher sich das zur Produktion bestimmte Kapital, das produktive Kapital, vermehrt, je blühender daher die Industrie ist, je mehr sich die Bourgeoisie bereichert, je besser das Geschäft geht, umso mehr Arbeiter braucht der Kapitalist, umso teurer verkauft sich der Arbeiter.
Die unerlässliche Bedingung für eine passable Lage des Arbeiters ist also möglichst rasches Wachsen den produktiven Kapitals. Aber was ist Wachstum des produktiven Kapitals? ... Wachstum der Herrschaft der Bourgeoisie über die arbeitende Klasse. … Die Interessen des Kapitals
und die Interessen der Arbeiter sind dieselben, heißt nur: Kapital und Lohnarbeit sind zwei Seiten eines und desselben Verhältnisses. Die eine bedingt die andere, wie der Wucherer und Verschwender sich wechselseitig bedingen. Solange der Lohnarbeiter Lohnarbeiter ist,
hängt sein Los vom Kapital ab. Das ist die vielgerühmte Gemeinsamkeit der Interessen von Arbeiter und Kapitalist.“ (Lohnarbeit und Kapital, MEW 6, 410f.)
Und schließlich, dass alle Kämpfe gegen das Kapital, langfristig keinen Erfolg haben werden, wenn das Proletariat nicht die Macht erobert, den alten Staat zerschlägt und seine Diktatur aufbaut.
„Zwischen der kapitalistischen und der kommunistischen Gesellschaft liegt die Periode der revolutionären Umwandlung der einen in die andere. Der entspricht auch eine politische Übergangsperiode, deren Staat nichts anderes sein kann als die revolutionäre Diktatur des Proletariats.“ (Kritik des Gothaer Programms, MEW 19, 28)
„Dieser Sozialismus ist die Permanenzerklärung der Revolution, die Klassendiktatur des Proletariats als notwendiger Durchgangspunkt zur Abschaffung der Klassenunterschiede überhaupt, zur Abschaffung sämtlicher Produktionsverhältnisse, worauf sie beruhen, zur Abschaffung
sämtlicher gesellschaftlicher Beziehungen, die diesen Produktionsverhältnissen entsprechen, zur Umwälzung sämtlicher Ideen, die aus diesen gesellschaftlichen Beziehungen hervorgehen.“ (Die Klassenkämpfe in Frankreich, MEW 7, 89.)
Karl Marx hat vor 170 Jahren, zusammen mit Friedrich Engels, unsere Gründungserklärung, das Manifest der Kommunistischen Partei verfasst. Studieren wir sein Werk, studieren wir den Marxismus, halten wir ihn hoch und wenden wir ihn schöpferisch an um diesem menschenverachtenden System endlich ein Ende zu bereiten. Dafür hat uns Karl Marx die Waffen in die Hand gegeben.