Es ist Spargel- und Erdbeer-Saison. Das bedeutet, hunderttausende Saisonarbeiter aus Osteuropa stehen auf deutschen Feldern und arbeiten in der Hitze, um deutsche Bonzen reich zu machen. So weit, so normal im Kapitalismus. Die Arbeiter werden über sogenannte „Arbeitsvermittler“ massenhaft zur Ernte angekarrt, in Containern oder billigen Unterkünften untergebracht und ihnen musste bis zu diesem Jahr noch nicht einmal der Mindestlohn gezahlt werden. Ab diesem Jahr müssen ihnen zumindest 8,84 Euro die Stunde für diesen Knochenjob bezahlt werden.
Die Arbeiter nehmen die Strapazen der schlecht bezahlten, anstrengenden Arbeit, getrennt von der Familie in der Regel aus Verzweiflung in Kauf. Die Löhne in Deutschland sind im Vergleich zu denen in Rumänien oder Polen hoch und in einer Saison in Deutschland verdient man mehr als in ihrer Heimat. Davon profitieren die Bonzen, die zu diese Konditionen kaum deutsche Arbeiter finden könnten. Diese Situation gerät nun ins Wanken, da sich die wirtschaftlichen Bedingungen in Rumänien und Polen ein wenig verbessert haben. Dies schmälert die Menge an Arbeitern die bereit sind zur Ernte nach Deutschland zu kommen. Das sorgt wiederum dafür, dass sich die bürgerliche Presse um die „armen“ deutschen Landwirte sorgt: „Wenn sich die wirtschaftliche Lage in Osteuropa weiter verbessere, könnten in einigen Jahren weniger Erntehelfer nach Deutschland kommen“. Das sieht auch der Chef des „Landwirtschaftlichen Arbeitgeberverbands GLFA“ so.
Deswegen wollen er und die „Landwirtschaftskammer Niederösterreich“ Arbeiter in Zukunft auch aus der Ukraine, Bosnien-Herzegowina und in Mazedonien anwerben. Dafür fordert er von der Bundesregierung ein Abkommen mit Ländern wie der Ukraine, welches kein Mitglied der EU ist, damit die Bonzen trotzdem die Arbeiter aus den Nicht-EU-Ländern ausbeuten können. Bis 2020 gibt es noch eine EU-Regelung welche es ermöglicht Arbeiter aus dem Westbalkan zu beschäftigen. Aber das reicht den Kapitalisten nicht. Sie wollen auch in Zukunft Sicherheit in dieser Frage und benutzen den Staat um sichereren Zugriff auf die Arbeitskräfte aus anderen Ländern zu bekommen um möglichst effektiv auszubeuten. Dies zeigt wie sehr die Imperialisten von der Ausbeutung der Arbeiter anderer Länder abhängig sind und alle Mittel nutzen um diese billige Arbeitskraft weiter profitabel ausbeuten zu können.