Die„Zwiebelfreunde“ beschreiben sich in ihrem Selbstverständnis als „gemeinnütziger Verein, der Technologie und Wissen im Bereich Anonymität, Privatsphäre und Sicherheit im Internet fördert, zur Nutzung bereit stellt und deren Verbreitung unterstützt“. Dass dem deutschen Imperialismus dieser Zweck, vermutlich insbesondere der Aspekt der Anonymität, nicht in den Kram passt bewies er als er am 20. Juni bewaffnete Durchsuchungen in Wohnungen von allen Mitgliedern des Vorstands der „Zwiebelfreunde“ durchführte.
Bei der angegeben Begründung handelt sich hierbei in keiner Form um einen tatsächlichen Grund, sondern um einen Anlass. Die „Zwiebelfreunde“ unterstützen den E-Mail-Provider Riseup.net indem sie ein Spendenkonto für ihn betreiben. Dass die Website https://augsburgfuerkrawalltouristen.noblogs.org/augsburg-fur-krawalltouristen/, die unter anderem einen Demonstrationsaufruf gegen den AfD-Bundesparteitag publizierte, in ihrem Impressum ebenfalls riseup.net verwenden, reichte den Bullen um eine Verbindung herzustellen. So galten die „Zwiebelfreunde“ als Zeugen im Prozess gegen die Website. Zum einen ist diese „Verbindung“ unglaublich absurd, zweitens ist es ein klares Zeichen der enormen Repression gegen die revolutionäre Bewegung, dass das Veröffentlichen eines Demonstrationsaufrufs anscheinend ein ausreichender Grund für eine Hausdurchsuchung ist.
Während der Durchsuchungen wurden Rechner und Festplatten beschlagnahmt. Des weiteren wurden Räume, die von den „Zwiebelfreunden“ genutzt werden durchsucht. Die chemischen Formeln an der Tafel und ein daumenlanger Kunststoffgegenstand aus dem 3-D-Drucker in Form einer Bombe im „OpenLab“ in Augsburg legten die Bullen hierbei als Grundlage für den Verdacht der „Vorbereitung eines Sprengstoffattentats“ aus. So bedrohen sie das Fortbestehen des Vereins.
Während ein zu großes Vertrauen in Sicherheitsmaßnahmen im Internet falsch und riskant ist, kann das Internet dennoch von den Revolutionären genutzt werden. Hierbei ist es natürlich wichtig alle möglichen Vorkehrungen zu treffen, um das Risiko zu minimieren und Mittel wie der Browser TOR („The Onion Router“ dt: „Der Zwiebel-Router“) oder E-Mail-Provider wie Riseup können Teil eben solcher Vorkehrungen sein. Dass der deutsche Imperialismus bereit ist auch bereit ist gegen Unschuldige so gewaltsam vorzugehen nur weil ihr Zweck somit hilfreich für Revolutionäre ist, zeigt das Ausmaß seiner Ausweitung und Verschärfung der Repression gegen die revolutionäre Bewegung.