Dass zwischen den Wahlkampfversprechen und der Realität Welten liegen weiß eigentlich jeder. Während die Politiker gewählt werden wollen versprechen sie viel. Wenn sie gewählt sind gibt es dann plötzlich sehr viele „Sachzwänge“ und sie machen wieder ihr Ding wie gehabt. Bundeskanzlerin Angela Merkel will nun zeigen wie ernst sie ihre Wahlkampfversprechen meint. Am Montag besuchte sie deswegen ein Pflegeheim in Paderborn. Ganz wie sie es im Bundestagswahlkampf 2017 einem Pfleger versprochenhatte. Dort sprach sie mit den Pflegern und zu Betreuenden und erzählte, die Regierung werde alles tun um die desaströsen Bedingungen in der Pflege zu verbessern. Sie sagte ein paar auswendig gelernte Sätze wie „In diesem Beruf ist Zeit wichtig, weil das Herz nur dann sprechen kann, wenn die Zeit da ist“ und betonte, dass Pflegekräfte genau so viel „wenn nicht sogar ein wenig mehr“ verdienen müssten wie bspw. Bankangestellte.
Merkels Auftritt ist ein sehr durchschaubarer Versuch sich selbst als „bürgernah“ darzustellen. Jede relevante Zeitung berichtete ausführlich über ihren Besuch und stellte ein passendes Bild dazu bereit. Komischerweise schreibt keine der Zeitungen darüber, dass Merkel außer ein paar schönen Worten nichts Konkretes festgelegt hat wie sich die „Bedingungen in der Pflege nachhaltig verbessern“ sollen. Kaum ein Pfleger denkt, dass sich deswegen materiell etwas ändern wird. Die einzigen, die jetzt in Freudentaumel verfallen sind liberale Kleinbürger. Unter den Kollegen und Kolleginnen im Pflegebereich sind die Reaktionen sehr klar. Jeder weiß dass Merkel – genau wie die ganzen anderen Politbonzen – keinen Monat als Arbeiterin in der Pflege durchhalten würde. Und Kommentare wie „Von ihrem scheiß Fotoauftritt kann ich meine Rechnungen auch nicht besser bezahlen“ sind eher die Regel als die Ausnahme. Das zeigt noch ein mal, dass das absurde Schauspiel der Herrschenden, als das gesehen wird was es ist, als PR-Farce. Die tiefsten und breitesten Massen lassen sich nicht von den Bonzen in der Politik verarschen. Das ist was die proletarischen Revolutionäre in der BRD im Kopf behalten müssen. Immer auf die Massen zu Vertrauen und alles dafür zu tun sich noch fester mit ihnen zu verbinden um diesem System endlich ein Ende zu machen.
