Im folgenden Text teilen wir einen Aufruf von Proletarische Linke aus Freiburg:

Am 1.Mai 1886 trat die Nordamerikanische Arbeiter_innenbewegung in den Generalstreik um den Achtstundentag durchzusetzen. Mittlerweile, 133 Jahre später, wurde bereits die 60 – Stunden Woche, also der 12 Stunden Tag in Österreich, Ungarn und Polen eingeführt. Es scheint als ginge die Geschichte rückwärts und damit uns bald an den Kragen! Es ist der momentane Trend, dass Errungenschaften, die einmal erkämpft wurden, für den Großteil der Bevölkerung rückgängig gemacht werden. Doch wer ist dieser „Großteil der Bevölkerung“ ?


Es ist die Klasse der Arbeiter_innen, das Proletariat, diejenigen die ihre eigene Arbeitskraft als Ware an die Kapitalistenklasse verkaufen müssen, um über die Runden zu kommen und alle ihre Verbündeten, kurz gesagt die Massen oder das Volk. Im Gegensatz zum Staat ist die Staatsbürgerschaft für uns nicht relevant. Menschen ohne Staatsbürgerschaft sind für uns ebenso Teil des Volks.


133 Jahre ist es her und grundlegend hat sich seitdem nichts geändert: Die Arbeiter und Arbeiterinnen arbeiten und die Kapitalisten herrschen. Jedoch leben wir in einer Zeit verschärfter Konflikte und Machtschwankungen. Die imperialistischen Länder und ihre jeweils herrschende Klasse reagieren darauf indem sie immer stärker rückwärts gewandte bis faschistische Politik fördern, wobei dies oft über die eigenen Landesgrenzen hinweg geschieht um den Fluss von Profiten von ärmeren in reichere Länder zu sichern. Die Feinde der Völker formieren sich bereits auf internationaler Ebene: Trump in den USA, Le Pen in Frankreich, Erdogan in der Türkei, Modi in Indien, Orban in Ungarn, Bolsanaro in Brasilien, Guaido in Venezuela und viele andere, wie die AfD in Deutschland. Die deutsche Regierung, die vorgibt sich um die Menschenrechte zu sorgen, wenn es gerade darum geht den momentanen Putsch der USA in Venezuela zu rechtfertigen, schweigt wenn das Recht auf nationale Selbstbestimmung der Kurd_innen in der Türkei mit Füßen getreten wird, im Gegenteil: sie segnet die nächste Waffenlieferung ab und kriminalisiert die kurdische Freiheitsbewegung in Deutschland.


Diese Heuchelei, die uns überall umgibt, stimmt hoffnungslos und seit den 90er Jahren hält passend dazu die Parole vom „Ende der Geschichte“ Einzug; In den Tages- und Wochenzeitungen, auf Universitätsveranstaltungen und Parteitagen wird bequatscht, dass nun, wo die Sowjetunion und der Sozialismus in Osteuropa, so wie die DDR gefallen sind, der Kapitalismus, als Sieger im Kampf der Systeme alternativlos, das letzte Schicksal der Menschheit sei. Das “kapitalistische Paradies” ist seitdem ausgeblieben und in den Ländern des ehemaligen Sozialismus steigt, seitdem der Kapitalismus herrscht, kontinuierlich die Armuts- und Sterberate. Derweil machen sich die Liberalen einen Sekt auf ihren grandiosen Kapitalismus auf, obwohl unsere Löhne stagnieren, während Mieten und sonstige Kosten steigen, anderswo Kriege um Rohstoffe geführt werden und Puppenregime zur Plünderung der Dritten Welt installiert werden. Sie sagen, die Geschichte sei vorbei. Was sie eigentlich sagen wollen: “Eure Geschichte ist vorbei, unsere Geschichte, die der Kapitalistenklasse geht weiter!”

Zeigen wir ihnen, dass dem nicht so ist! gehen wir am Vorabend zum ersten Mai auf die
Straße und senden ein Zeichen an alle die im selben Boot sitzen, die unserer Klasse angehören!

30. April, 19:30, Einkaufszentrum Weingarten, Krozinger Straße, 79114 Freiburg