Am Ostersonntag wollte der 34-Jährige Psychiatriepatient Tonou-Mbobda nur eine Zigarette rauchen, kurz darauf lag er im künstlichen Koma. Eine Mitarbeiterin des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf sowie drei Sicherheitsmitarbeiter forderten ihn auf ein Medikament zu nehmen. Er weigert sich, daraufhin haben sie ihn gegen seinen willen am Boden fixiert und die Mitarbeiterin verabreichte ihm ein Beruhigungsmittel. Das Vorgehen wurde von Augenzeugen als äußerst Brutal beschrieben.

Ein Augenzeuge berichtete in einem Video: „Ein anderer ist immer wieder mit dem Knie aus einem halben Meter Höhe in den Rücken und die Nieren rein. Du konntest sehen, dass der Mann Angst hatte“. Laut den Augenzeugen ging keine Gefahr von ihm aus. Zudem war er in der Tagesklinik und nicht im geschlossen Teil des Klinikums. Tonou-Mbobda wurde nach minutenlangen Wiederbelebungsversuchen auf die Intensivstation gebracht.

Die Pressesprecherin des UKE meldete: „Der Patient hatte sich der Anordnung der Unterbringung widersetzt und musste vom Sicherheitsdienst fixiert werden, als er aus bisher ungeklärten Umständen zusätzliche medizinische Hilfe benötigte.“

Auf die Nachfrage, ob der Patient dieser Anordnung überhaupt hätte folgen müssen, da er ja nicht in einer geschlossenen Unterbringung war, verwies die Sprecherin auf den Datenschutz – das UKE mauert.

Laut einem Mitarbeiter des UKE soll es regelmäßig zu Einschüchterungsversuchen durch den Sicherheitsdienst „Klinik Logistik & Engineering“ (KLE), einer Tochtergesellschaft des Universitätsklinikums, kommen. Der Mitarbeiter sagte: „Ich bin mir sicher, wenn es kein Schwarzer gewesen wäre, wären sie nicht so hart ran gegangen“.

Tonou-Mbobda verstarb laut der Staatsanwaltschaft am 26.04.2019 in folge eines Herzversagens. Die endgültige Todesursache ist aber noch ungeklärt.

Solche Vorfälle sind für schwarze leider alltäglich. Institutionen wie das UKE versuchen sich von solchen Vorfällen möglichst rein zu waschen, dabei decken sie die Täter und diese rassistische Praxis setzt sich weiter fort – ganz ähnlich wie 2005 bei Oury Jalloh.

Nach dem Vorfall wurden die ärztlich angeordneten Zwangsmaßnahmen eingestellt. Inzwischen hieß es in einem internen Schreiben vom Leiter des Sicherheitsdienstes: „Nach ein paar harten Tagen normalisiert sich nun die gegen den Sicherheitsdienst laufende mediale Berichterstattung. [...] In Abstimmung mit dem Vorstand, dem Geschäftsbereich Recht und der Polizei Hamburg werden wir ab sofort wieder ärztlich verordnete Zwangsmaßnahmen umsetzen“.

Gerechtigkeit für Tonou-Mbobda!

 
Tonou Mbobda