Für Kommunisten ist die Sache klar, die EU ist ein Bündnis von hauptsächlich imperialistischen Staaten, von denen der deutsche Imperialismus der stärkste ist. Er nutzt die EU als Basis seines Strebens sich zu einer imperialistischen Supermacht zu entwickeln. In der bürgerlichen Öffentlichkeit gilt die EU hingegen als Friedensprojekt, das in erster Linie für visafreie Urlaube am Ballermann steht. Das alles obwohl die EU im Sinne Deutschlands schon seit über einem Jahrzehnt verordnete Armut für die EU-Südstaaten durchsetzt. Das alles interessiert rechte EU-Kritiker nicht. Die stänkern gegen die EU, weil diese den deutschen Staat angeblich zu sehr belaste, ohne das im Gegenzug genug aus der EU herausgeholt werden würde. Aus diesem Anlass stellen sich bürgerliche Medien inzwischen ganz offen die Frage, ob sich „die EU für uns überhaupt [lohnt]“.
Dabei wird festgehalten, dass Deutschland als kapitalistisch erfolgreichstes Land etwas mehr in die EU einzahlt als es in Form von Zuschüssen zurückerhält. Oberflächlich stimmt das Urteil der reaktionären EU-Kritiker also. Die bürgerliche Presse stellt in der Folge aber auch klar, dass Deutschland eine Exportnation ist: „Die deutsche Wirtschaft verkauft rund 60 Prozent ihrer Exporte innerhalb der Union – deshalb profitiert Deutschland vom gemeinsamen Markt so stark wie kein anderer EU-Staat.“ Alleine durch den Wegfall von Zöllen und Handelshemmnissen nach Europa kann das deutsche Kapital 86 Millionen Euro Mehreinnahmen jährlich verbuchen. Weiter heißt es: „Euro hat uns seit 1999 einen Wohlstandszuwachs von 1,9 Billionen Euro gebracht [...]. Frankreich und Italien sind demnach die großen Verlierer, weil sie ohne eigene Währungssteuerung an Wettbewerbsfähigkeit verloren.“
Die deutsche Wirtschaft wächst also mittels der EU auf Kosten anderer EU-Staaten. DAS ist Imperialismus; und er wird in dieser Form nicht nur offen eingestanden, sondern von den schreibenden Lakeien der Aktionäre auch noch wie selbstverständlich begrüßt. Wie wichtig die Europawahl für den Staat ist, zeigt sich auch darin, dass zunehmend auch Lobbyorganisation wie „Der deutsche Mittelstand“ aufwendig für die Teilnahme an der Wahl werben. Die EU bringt keinen Fortschritt und auch die nicht, die sie reformieren wollen. Fortschritt kann nur gegen die EU erkämpft werden! Boykottiert die Europa-Wahl am 26.05.!