Bei einer Klimademonstration am Freitag in Wien wurde ein Fall von Polizeigewalt per Video dokumentiert. Auf dem Video ist zu sehen wie vier Polizisten einen Passanten auf dem Boden fixieren. Die Bullen versuchen den Kameramann bei seiner Aufnahme zu hindern, in dem sie sich vor das Geschehen stellen, so dass der Fixierte schlechter zu sehen ist. Der Kameramann wechsel die Position und schafft es dennoch das Vorgehen der Bullen zu filmen. Dabei ist klar zu sehen, wie ein Bulle mehrfach auf den Fixierten einschlägt.
Das Video verbreitete sich nach der Veröffentlichung schnell über „soziale“ Medien und verursachte zurecht Empörung. Solche Szenen passieren regelmäßig bei Demonstrationen, doch in der Regel ist der Aufschrei nicht sonderlich groß und reicht innerhalb der bürgerlichen Presse nicht über ein paar bürgerliche Blätter hinaus, doch hier ist es anderes. Fast alle großen deutschsprachigen Medien schrieben darüber. Die Wiener Polizei selbst hat Ermittlungen in diesem Fall eingeleitet. Der Pressesprecher der Bullen verlautete per Twitter: „Der Vorfall wurde an die zuständige Stelle weitergeleitet und wird überprüft werden“ und „Solche Bilder DARF es in Österreich nicht geben“. Die Bullen stören sich wohl offensichtlich nur an dem Medienecho und nicht an der Tat als solche. Hätte die Tat in irgend einer Zelle stattgefunden, wo es niemand mitbekommt, dann gibt es halt auch kein Medienecho. Die Polizei ist die ausführende Kraft der Staatsgewalt. Sie hält die bürgerliche Ordnung mit Gewalt aufrecht. Jeglicher angriff auf sie wird als Angriff auf den Staat gewertet. Deshalb berichten alle bürgerlichen Blätter darüber, denn hierbei ging es einfach „nur“ um die Umwelt und nicht um die Frage der Macht. Sonst werten sie die Repressionen der Bullen als ein legitimes Mittel. Wenn die Polizei dann auch noch gegen sich selbst Ermitteln soll, dann wird das Verfahren in der Regel eingestellt, oder gegen das Opfer selbst wird ermittelt, weil es Widerstand gegen die Staatsgewalt geleistet haben soll.