In Erfurt wurde am Freitag den 19. Juli 2019 ein 32-Jährier Algerier festgenommen. Die Bullen behaupten, dass er einen Rucksack stehlen wollte. Daraufhin nahmen sie ihn Fest und steckten ihn in eine Zelle am Hauptbahnhof. Bei seiner Kontrolle wurde festgestellt, dass er sich unerlaubt in Deutschland aufhielt.
Da er eine größere Menge Drogenersatz-Medikamente dabei gehabt haben soll, wurde ein Notarzt gerufen. Dieser soll gegen 21:15 Uhr bestätigt haben, dass der Beschuldigte in Gewahrsam bleiben könne. Bei der Vernehmung, etwa eine Stunde später, soll er immer wieder eingeschlafen sein. Die Staatsanwaltschaft ordnete an, ihn zu entlassen. Laut der Behauptung der Bullen schlief der Mann so fest, dass sie ihn dort lieber schlafen ließen, anstatt ihn wieder in die Freiheit zu entlassen. Am nächsten Tag gegen 3:15 Uhr stellten die Bullen fest, dass der Mann nicht mehr atmete. Er hatte in der ganzen Zeit keinen Zugriff auf seine Medikamente.
Die Staatsanwaltschaft ermittelt jetzt – verdächtigt aber nicht ihre eigenen Kollegen. Der Sprecher der Staatsanwaltschaft sagte: „Es gebe derzeit keinen Anfangsverdacht für strafrechtlich relevantes Handeln einzelner Beteiligter.“ Vielleicht haben die Bullen ihm direkt etwas angetan. Vielleicht wurde ihm indirekt etwas angetan, in dem sie ihm die Medikamente verwehrten. Der Leichnam wird noch chemisch-toxologisch untersucht. Es ist davon auszugehen, dass der ganze Fall unter den Teppich gekehrt wird. Wenn jetzt nicht mal die Bullen verdächtigt werden, die ihn gefangen hielten. Warum sollte auch Staatsdiener gegen sie selbst ermitteln? Sie sind beide Verteidiger der Diktatur der Bourgeoisie. Selbst im Fall Oury Jallo wurden noch die Bullen anfangs verdächtigt. Dabei kam es gerade zu einer Geldstrafe für den Dienstgruppenleiter, und das auch erst im Revisionsprozess. Wenn der Bock zum Gärtner gemacht wird, dann ist von keiner echten Aufklärung auszugehen.